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Wittenbrink, Franz

Franz Wittenbrink wurde 1948 als sechstes von 13 Kindern in Bentheim (Niedersachsen) geboren. Mit neun Jahren kam er in das Musik-Internat der Regensburger Domspatzen und erhielt dort seine Ausbildung in Klavier, Violoncello, Orgel, Trompete, Tonsatz und Kontrapunkt. Nach dem Abitur schlug er statt einer Musik-Karriere eine typische 68er Polit-Laufbahn ein: er studierte Soziologie, war Mitbegründer des Kommunistischen Bundes Westdeutschland, arbeitete als Müllfahrer, Fließbandarbeiter, Maschinenschlosser, Offsetdrucker und Klavierbauer. Erst im Alter von über 30 Jahren kehrte er zur Musik zurück.
Nach ersten Engagements als Komponist und musikalischer Leiter am Nationaltheater Mannheim, Staatstheater Stuttgart und Basel feierte er seinen Durchbruch in den 90er Jahren mit den szenischen Liederabenden "Sekretärinnen" und "Männer" am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, mit denen er ein neues Theatergenre begründete. Weitere szenische Liederabende folgten dann an allen großen Bühnen des deutschsprachigen Raums, vom Burgtheater Wien über das Berliner Ensemble, Kammerspiele München bis hin zu den Salzburger Festspielen. Franz Wittenbrink ist ein Multitalent und gleichermaßen als Komponist, Dirigent, Regisseur, Arrangeur und Interpret tätig. Zusammen mit Gottfried Greiffenhagen (Text) hat er das musikalische Schauspiel Die Comedian Harmonists geschrieben, das seit über 20 Jahren mit großem Erfolg an unzähligen deutschen Bühnen gespielt wurde und wird. Seine originelle Fledermaus-Bearbeitung für 9 Musiker (Basel 1992) hat große Beachtung gefunden, ebenso wie das von ihm komponierte Musiktheater "Pumuckl", welches seit 2018 erfolgreich am Münchner Gärtnerplatztheater läuft. Am Theater in der Josefstadt Wien hat seine Musiktheater-Komposition "Jeder stirbt für sich allein" nach dem Roman von Hans Fallada 2022 seine Uraufführung. (Libretto: Anne X. Weber und Susanne Lütje). Aktuell komponiert Franz Wittenbrink für die Komische Oper in Berlin die Kinderoper "Pippi Langstrumpf". Im Jahr 2011 wurde er mit dem österreichischen Theaterpreis "Nestroy" ausgezeichnet