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Premiere: "Clivia" an der Staatsoperette Dresden
Am 13.04. feiert die Operette Clivia in der Inszenierung von Peter Lund und...

Leonhard-Frank-Stipendium 2024 für Annika Henrich
Annika Henrich erhält das Leonhard-Frank-Stipendium 2024. Mit dem Stipendium...

US-Erstaufführung von Olivier Garofalos "Warte nicht auf den Marlboro-Mann"
Am 12. April ist die US-amerikanische Erstaufführung von Warte nicht auf den...

"Schau, der Mau!" von Sergej Gößner - UA am Landestheater Schwaben
Am 27. März war die Uraufführung von Schau, der Mau! von Sergej Gößner am...

Musiktheater: Unsere Stückauswahl zum Thema "Ländlicher Raum"
Tanzen auf den Dellen eines Dorfidylls: Die zwei von uns ausgewählten Stücke...

Junges Theater: Prämierte Stücke über psychische Gesundheit
Spätestens nach der Corona-Krise ist die psychische Gesundheit von Kindern...

Schauspiel: Unsere Stückauswahl zum Thema "Ländlicher Raum"
Traktoren treffen sich zur Sternfahrt in europäischen Großstädten....

Uraufführung "Feengeflunker" von Paul Graham Brown in Neuseeland
Am 10. April 2024 ist die Uraufführung des Musicals Feengeflunker von Paul...

Nominierungen für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2024
Die Nominierungen für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2024 sind...

"Paranoia mit Slapstick" - "Cluedo" an der Komödie am Kurfürstendamm
Am 17. März war die deutschsprachige Erstaufführung der Krimi-Komödie Cluedo...

Felicia Zeller bei den Mülheimer Theatertagen
Das Stück Antrag auf größtmögliche Entfernung von Gewalt von Felicia Zeller...

"Kafkaesk wie eine Schnecke mit zerbrochenem Haus" - "Mieter" am Theaterhaus G7 in Mannheim
Am 07.03. hatte Mieter von Paco Gámez Premiere am Theaterhaus TIG7 in...

Premiere von "Tewje" an der Nationaloper Bukarest
Am 21.03. hat Olivier Truans Ballett Tewje Premiere an der Nationaloper...

UA: "La Grande Dame" von Olivier Garofalo am RLT Neuss
Am 16. März ist die Uraufführung von La Grande Dame am Rheinischen...

"Im weißen Rössl" am Staatstheater Darmstadt
Ab dem 15.03. ist Ralph Benatzky's unterhaltsames Singspiel Im weißen Rössl...

Drei Uraufführungen von Thomas Arzt
In den letzten Wochen wurden drei Stücke von Thomas Arzt uraufgeführt. Am...

Premiere: "La Cage aux Folles" an den Bühnen Bern
Am 09.03. ist die Premiere von La Cage aux Folles in der Regie von Axel...

Premiere: "Wie werde ich reich und glücklich?" am Theater Heilbronn
Am 09.03. feiert Wie werde ich reich und glücklich? von Mischa Spoliansky und...

Jugendtheaterpreis Baden-Württemberg 2024
Der mit 15.000 Euro dotierte Jugendtheaterpreis des Ministeriums für...

Schauspiel: Monologe am Puls der Zeit
Mit klein besetzten Stücken lässt sich schnell und flexibel auf aktuell...

Nominiert für den Heidelberger Stückemarkt 2024: Arad Dabiri mit "DRUCK!"
Arad Dabiri ist mit seinem Stück DRUCK! für den Autor:innenpreis des...


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Bild von Paula VogelVogel, Paula

hatte mit ihrem Stück "Fahrstunde mit Onkel Peck" in New York ihren Durchbruch als Dramatikerin und wurde dafür mit mehreren Preisen ausgezeichnet – 1997 mit dem Lortel, Drama Desk, Outer Critics Circle Award für Best Play, mit ihrem zweiten Obie, und 1988 erhielt sie den Pulitzer Preis für Drama. Paula Vogel lebt als Bühnen- und Drehbuchautorin in Providence/Mass.

 

Fahrstunde mit Onkel Peck

(How I Learned To Drive)
Deutsch von Christina Ebertz
2D, 3H
UA: 16.03.1997, Vineyard Theatre New York
DSE: 16.09.1998, Theater Dortmund

Püppi erlebt ihre Jugendjahre in den 60er Jahren im US-Bundesstaat Maryland. Mit ihrer Familie und ihren Schulkameraden kann sie wenig anfangen, einzig mit ihrem Onkel Peck scheint sie etwas zu verbinden. Und auch Onkel Peck ist von Püppi fasziniert, auf eine etwas zwiespältige Art und Weise. Als Püppi elf Jahre alt ist, überredet er sie zur ersten gemeinsamen Autofahrstunde. Ihre Mutter warnt sie vor Annäherungen ihres Onkels, doch Püppi lässt die körperliche Nähe, die Peck bei ihr sucht, zu. Und so werden die Fahrstunden zu immer anzüglicheren Annäherungen ihres alkoholkranken und pädophilen Onkels.

Während der Fahrstunden, die Püppis ganze Pubertät begleiten, wird ihr Onkel immer zudringlicher. An Püppis 18. Geburtstag eskaliert die Situation. Peck, der die Tage bis dahin gezählt hat, lädt sie in ein Hotelzimmer ein, will mit ihr schlafen, seine Frau verlassen und Püppi heiraten. Doch Püppi, der familiären Umgebung längst auf das College entflohen, weist ihn zurück, empfindet jedoch gleichzeitig Mitleid mit ihm. Am Ende des Stücks erleben wir Püppi als erwachsene Frau, die über die Grenzüberschreitungen ihres Onkels nicht hinwegkommt, ihren Körper ablehnt. Peck ist nach einem Rückfall in den Alkoholismus längst ums Leben gekommen.

Paula Vogel erzählt mit geschickten Zeitsprüngen und origineller dramatischer Technik eine aufwühlende Geschichte einer zerrütteten Familie und einer zerstörten Jugend. Das Stück ist ein erschreckender Spiegel einer Gesellschaft, aber auch eine ebenso feinfühlige wie originelle Darstellung der ambivalenten Beziehung zwischen Peck und Püppi, die sich als Außenseiter der Familie gefährlich nahe kommen. 1997 feierte es am New Yorker Vineyard Theatre seine Uraufführung und wurde mehrfach ausgezeichnet, 1998 mit dem Pulitzer Preis für Dramatik.