Die Beichte

Spiel in 1 Akt
von Fritz Mack
nach Motiven von Honoré de Balzac
1D, 1H

Claire Dubois, eine charmante junge Dame von ca. 30 Jahren, hat Edmond Lemonnier, Oberstaatsanwalt a.D., zum Tee gebeten. Eine Einladung, die der bereits ergraute Mitsechziger gern annimmt. Schon bald zeigt sich, dass Claire bestimmte Absichten verfolgt. Sie ist die Schwester von Gustave Grandhomme, einem jungen Mann, der zwei Jahre zuvor zum Tode verurteilt worden war. Gustave war des Mordes am Ehemann seiner Geliebten beschuldigt worden. Lemonnier, damals noch Staatsanwalt, hatte als Ankläger die Todesstrafe gefordert, obwohl sich der Prozess nur auf Indizien stützen konnte. Drei Monate nach der Hinrichtung Gustaves, gestand der wirkliche Mörder die Tat. Claire will nun Rechenschaft von Lemonnier fordern.

Der einst so selbstbewusste Mann hört sich zusammengesunken die Anklage an. Er selbst war damals nicht von Gustaves Schuld überzeugt. Doch sein Ehrgeiz ließ ihn das Todesurteil durchzusetzen, denn der Justizminister persönlich nahm an der Verhandlung als Zuschauer teil. Außerdem war der Anwalt des Angeklagten der berühmteste Strafverteidiger von Paris und ein erbitterter politischer Gegner Lemonniers. Der Sieg war beruflicher und persönlicher Triumph zugleich.
Doch sein Erfolg wurde zur Qual. Der durch ihn verursachte Tod eines Unschuldigen ließ Lemonnier nicht los. Bei Nacht quälten ihn Träume, bei Tag Wahnvorstellungen. Er betäubte sich mit Drogen, wurde entlassen, zog sich von Freunden zurück, die Frau verließ ihn, der Sohn geriet in schlechte Gesellschaft. Erst ein Schweizer Arzt konnte ihn von seinen Halluzinationen heilen. Claire nimmt die Beichte zunächst mit Genugtuung entgegen. Aber seine Reue und die Bereitschaft zur Sühne erschüttern ihren Hass ...

Die Aufführungsrechte für dieses Werk vertritt Felix Bloch Erben im Auftrag der Edition Meisel GmbH, Berlin.