Shakespeare, William
Die Lebensgeschichte von William Shakespeare liegt weitgehend im Dunkeln und die Urheberschaft seiner Werke ist nicht zufriedenstellend geklärt, so ist der...


Fried, Erich
Erich Fried wurde am 6. Mai 1921 in Wien als Sohn eines Spediteurs und einer Grafikerin geboren. Er schrieb bereits als Gymnasiast und war Mitglied einer...


 

Ein Sommernachtstraum

(A Midsummer Night´s Dream)
Deutsch von Erich Fried
8D, 13H, Nebendarsteller

"Frieds Übersetzung zeichnet sich nicht nur durch große Genauigkeit aus, geht nicht nur geschickt auf Shakespeares Wortspiele ein, sondern sie ist vor allem die poetischere im Vergleich zu den anderen."
Die Zeit zur Erstaufführung der Übersetzung durch Peter Zadek am Theater Bremen 1963

Erster Akt, erste Szene

THESEUS
Schöne Hippolyta, unsere Hochzeit
Rückt schnell heran. Vier frohe Tage, und
Der neue Mond ist da. Doch, ach, wie langsam
Nimmt dieser alte ab und hält mein Herz hin
Stiefmütterlich, wie eine Witwe, die noch
Lang zehrt von eines jungen Mannes Renten.

HIPPOLYTA
Vier Tage werden schnell in Nacht sich hüllen,
Vier Nächte werden schnell die Zeit verträumen;
Dann soll der Mond, ein Silberreif, für uns
Am Himmel neu gebogen, sehn die Nacht
Unserer Hochzeit!

THESEUS
Geh, Philostrates,
Ruf du die Jugend von Athen zur Feier!
Weck auf die kecke, flinke Lustigkeit!
Verweis den Kummer zu den Leichenzügen!
Der blasse Tropf ist nichts für unser Fest.
(Philostrates geht)
Hippolyta, zwar freite dich mein Schwert,
Als Feind eroberte ich deine Liebe,
Doch unsre Hochzeit wolln wir froher feiern
Mit Pomp, Triumph und mitternächtigem Spiel.

(Egeus, Hermia, Lysander und Demetrius treten auf)

EGEUS
Hoch lebe Theseus, unser tapferer Herzog!

THESEUS
Dank dir, lieber Egeus. - Nun, was gibt's?

(...)

Das Stück liegt auch in folgenden Fassungen vor:

Ein Sommernachtstraum
Nach der Übersetzung von August Wilhelm Schlegel

Ein Sommernachtstraum

Rose und Regen, Schwert und Wunde (Ein Sommernachtstraum)
Deutsch von Erich Fried