25.04.2024
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McPherson, Conor |
Der irische Autor und Regisseur Conor McPherson wurde 1971 in Dublin
geboren und studierte dort Philosophie am University College. Bereits
während des Studiums begann er, Theaterstücke zu schreiben und Regie zu
führen. Er ist Mitbegründer der Theatergruppe "The Fly by Night Theatre
Co.", die vor allem neue Stücke in Dublins avantgardistischen
Randgebieten herausbringt.
Sein erstes Stück Rum und Wodka inszenierte er 1992 am University College Dublin. 1996 übernahm das Londoner Bush Theatre das Stück Salzwasser mit großem Erfolg in sein Repertoire und stellte McPherson im selben Jahr als "Writer in Residence" ein. Das Stück Das Wehr
brachte ihm 1997 den Durchbruch am Royal Court Theatre in London, bevor
es sehr erfolgreich am Broadway lief und ihn auch hierzulande mit der
umjubelten Erstaufführung am Staatstheater Stuttgart im Mai 1998
bekannt machte. Mit Dublin Carol
feierte das Royal Court seine Wiedereröffnung Anfang 2000. Seine
Verbundenheit mit der Bühne wurde 2004 wiederholt unterstrichen, als
hier sein Werk Shining City in einer Co-Produktion mit dem Gate Theatre Dublin unter McPhersons Regie uraufgeführt wurde.
Mit Der Seefahrer setzte McPherson weitere Akzente, zunächst 2006 am Londoner National Theatre und im Dezember 2007 am New Yorker Broadway, wo sein Stück als "Das beste neue Stück des Jahres" (Wall Street Journal) und "eine irische Version des 'Faust'" (Hollywood Reporter) gefeiert wurde.
Neben seiner Tätigkeit für das Theater arbeitet McPherson auch als
Regisseur und Autor für Film und Fernsehen. Er schrieb das Drehbuch zu
"I Went Down", für das er den IFTA Award für das beste Drehbuch in San
Sebastian gewann. Für die Verfilmung seines Stücks Salzwasser wurde
er bei den Berliner Festspielen 2000 mit dem CICAE Award für den besten
Film ausgezeichnet. Im Rahmen des "Beckett On Film"-Projektes führte
McPherson Regie für "Endgame". Zuletzt schrieb und inszenierte er den
Film "The Actors" mit Michael Caine in der Hauptrolle.
Auszeichnungen
1995: Preisträger des Stewart Parker Trust Award für Der gute Dieb
1996: Auszeichnung mit dem Thames TV-Award und dem Guinness/National Theatre Ingenuity Award für Salzwasser
1999: Auszeichnung mit dem Olivier Award für Best Play für Das Wehr
2006: Nominierung für den Tony Award für Shining City
2008: Nominierungen für den Tony Arward für Der Seefahrer (Best Play, Best Director)
(A Good Thief)
Deutsch von Christoph Roos und Rachel West
1H
UA: 18.04.1994, City Arts Centre Dublin
DSE: 06.03.1998, Baracke/Deutsches Theater Berlin
Auch als kleiner Schläger kann das Leben ganz schön hart sein. Erst hat ihm der Boss die Braut ausgespannt, und dann läuft auch noch ein ganz
normaler Auftrag aus dem Ruder. Eigentlich sollte er nur Mitchell etwas einschüchtern, damit die ausbleibenden Schutzgeldzahlungen wieder wie
gewohnt fließen. Doch leider war Mitchell vorgewarnt, und so erwarten den kleinen Ganoven zwei professionelle Bodyguards.
Jetzt hat er natürlich ein Problem, aber da er eine Schrotflinte hat, haben die anderen erst recht eins. Und der kleine Ganove richtet mit ihr eine richtige Sauerei an. Mit der Frau, nein, der Witwe Mitchells und deren Tochter flieht er, da er weiß, dass diese Falle von seinem Boss gelegt worden ist, um ihn loszuwerden. Doch das Kidnapping überfordert den Killer, der doch nur ein kleiner Schläger ist. Eine gute Seele und trotzdem ein Mörder.