24.04.2024
Die von Ihnen bestellten Ansichtsmaterialien werden an folgende Adresse geschickt.
Falls Sie bereits bei Felix Bloch Erben registriert sind, sollten sie sich anmelden, bevor Sie mit der Bestellung fortfahren.
Die mit * markierten Felder müssen ausgefüllt werden.
Hilling, Anja | ||
Doris S.-Klaas (Tagesspiegel) |
Anja Hilling studierte Germanistik und Theaterwissenschaft an der FU Berlin sowie "Szenisches Schreiben" an der UdK Berlin.
Ihr erstes Theaterstück Sterne wurde 2003 zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens eingeladen und dort mit dem Preis der Dresdner Bank für neue Dramatik ausgezeichnet. 2005 wurde Mein junges idiotisches Herz in einer Inszenierung der Münchner Kammerspiele zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Im selben Jahr wurde Anja Hilling in der Kritikerumfrage von Theater heute zur Nachwuchsautorin der Saison gewählt. Im gleichen Jahr folgten Einladungen zu den Werkstatttagen an der Burg und zu den Autorentheatertagen am Thalia Theater Hamburg. Mit ihrem Stück Schwarzes Tier Traurigkeit (2007) gelang Anja Hilling auch der internationale Durchbruch. Für das Jugenddrama was innen geht war Anja Hilling 2014 für den Deutschen Jugendtheaterpreis nominiert.
Auszeichnungen / Einladungen - Übersicht:
2014: Nominierung "Deutscher Jugendtheaterpreis" für was innen geht
2009: Einladung zu den Autorentheatertagen, Thalia Theater Hamburg, mit Radio Rhapsodie
2005: "Nachwuchsautorin der Saison" (Kritikerumfrage von "theater heute"); Einladung zu den Werkstatttagen an der Burg 2005, Burgtheater Wien; Einladung zu den Autorentheatertagen, Thalia Theater Hamburg, mit Protection; Einladung von Mein junges idiotisches Herz zu den Mülheimer Theatertagen (Werkstattinszenierung der Münchner Kammerspiele)
2003: Einladung zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens mit Sterne und Auszeichnung mit dem Preis der Dresdner Bank für junge Dramatik; "International Residency" am Royal Court Theatre, London
2D, 4H
UA: 03.03.2005, Theaterhaus Jena
Alles war so gut geplant – das Brötchen um viertel
nach zwölf, das durchgeschnittene Telefonkabel,
das rote Kleid. Frau Schlüter will eigentlich gerade
Selbstmord begehen, als der Postbote bei ihr klingelt.
Ein Paket will er abgeben, für Nachbar Sandmann
aus dem Dritten, der gerade nicht da ist. Dabei
hatte sie nur noch auf den Fruchtsaft- Lieferanten
Miroslav gewartet, weil er der Letzte sein sollte, der
letzte Gedanke. Als schließlich auch noch der Abfluss
kaputtgeht und Hausmeister Zarter im Blaumann
bei ihr aufkreuzt, ist es vorbei mit dem schönen
Plan vom Abschiednehmen.
Postbote Ludger Hase hatte sich das auch anders
vorgestellt – Päckchen weg, Feierabend, Skatrunde
bei den Kumpeln und irgendwann nach Hause zu
Hanna mit den vielen Puzzles an der Wand. Aber
erst muss er dieses Paket loswerden, ein Blindgänger
aus Australien, mit Kängurus drauf. Sandmann,
der Absender, ist nicht da, und als er schon fast wieder
gehen will, öffnet sich die Nachbartür und da
steht sie, mit Mülltüte in der Hand und Stöpseln im
Ohr, und Ludgers Herz schlägt wie ein Stones Konzert.
Aber Paula Lachmär, die Frau mit der Stille im
Kopf, lebt in einem anderen Film. Ihre Welt ist klein
geworden, seit Alfred aus dem Seitenflügel bei ihr
war und sich geholt hat, was er wollte. Ihre Welt ist
nur so groß wie der Weg zwischen Gulaschsuppe
und Mülltonne. Der Rest ist Schweigen. Denkt sie,
hofft sie, bis ihr Miroslav begegnet auf der Treppe
zwischen Herd und Hof, mit Zuckerschnecken zum
Nachtisch.
Anja Hillings Figuren schweben lebensmüde, schräg
und selbstironisch durch das Leben.
Die junge Berliner Autorin zeigt in ihrem Stück Momentaufnahmen
des alltäglichen Wahnsinns – traurig,
ernüchternd, komisch: eben ganz normal.
"Anja Hilling kann schreiben, wie Menschen sprechen.
Und sie hat, was selten ist, Humor."
(Süddeutsche Zeitung, 22.11.2004)
Nachrichten zu diesem Stück anzeigen
Premierenberichte zu diesem Stück vorhanden