Neu bei FBE: "Zukunft Europa" von Ariane Koch und Joël László

Inszenierungsfoto Theater Marie © Andreas Zimmermann

 

Ariane Koch und Joël László erhielten vom Theater Marie in Aarau den Auftrag, Kurzstücke zum Thema Zukunft Europa zu schreiben. Es sind fünf Texte entstanden, in denen aus der Zukunft über unser gegenwärtiges und das kommende Europa gesprochen wird – und es sieht nicht besonders rosig aus. Was man mit Abstand betrachten wollte, kommt doch erschreckend nahe, und während die beiden Autoren noch schreiben, werden sie eingeholt von den aktuellen Ereignissen, die doch erst in düsterer Zukunft liegen sollten.

In Ariane Kochs Costa Concordia. Mare Nostrum sucht eine Gruppe Europäer mit dem Schiff nach einem neuen Kontinent. Europa ist zerstört. Mit an Bord ein Stier.
In Fiverr.com thematisiert die Autorin das Outsourcen von Produktionsprozessen in Billiglohnländer. Zur Veranschaulichung hat sich Koch kurzerhand Texte für ihr Stück auf einer Internet-Plattform gekauft, die Liedtexte aus Indien oder Reden aus Venezuela zum Preis von 5,00 Dollar anbietet.
Und die Enzyklopädie des Verschwindens lässt uns im Lexikon der Zukunft blättern. Was wird es später noch geben, was uns heute so vertraut ist?
Joël László lässt uns in Ich bin das Tier mit dem Fell Platz nehmen im Friseursalon. Es wird über die animalische Vergangenheit geplaudert, in der es noch echtes Geld gab und die Menschen noch gestorben sind.
In Lászlós Reykjavik-Pinakothek definieren zwei Kuratoren nach der völligen Zerstörung einen neuen Kanon der Kunst. Nachdem der Isenheimer-Altar gesprengt wurde, gibt es wieder ein wenig mehr Platz. Jetzt gilt es, gründlich zu überlegen.

22.03.2016

Stücke zu dieser Nachricht:
Zukunft Europa

Autoren zu dieser Nachricht:
László, Joël
Koch, Ariane