Aktuell: "Premierenfeier" von Klaus Chatten

 

"Zuerst kommt die Politik. Dann kommt die Geschichte. Dann kommt der Erfolg oder der Misserfolg." Weiß Barbara, Philips Schwester. Der Dramatiker Philip, dessen Stück am heutigen Abend Premiere hatte, scheint das nicht zu wissen oder es scheint ihm egal zu sein. Auf jeden Fall war die Aufführung ein Flop. Ob das an der Qualität lag oder an der Botschaft und was wichtiger ist ... In seiner Fabriketage finden sich jedenfalls nun alle Freunde und an der Produktion Beteiligten ein. Sogar Philips Erzfeind, ein gefürchteter Kritiker, lässt sich blicken. Philip aber scheint andere Dinge im Kopf zu haben. Er ist in Lara, die Protagonistin des Abends, verliebt.

In drei Akten lotet Klaus Chatten in Premierenfeier komödiantisch und melancholisch zwischenmenschliche Gegenwart aus und stellt gleichzeitig unter allem Gezeigten immer wieder die Frage, was für eine politische Funktion dabei den Medien Theater und Film zufällt und wo Zensur und freiwillige Selbstzensur einsetzen. Ein komödiantischer, gesellschaftspolitisch provokanter und poetischer Text für ein großes Ensemble, der unterhält und spannende Sichtweisen eröffnet.

11.01.2017