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Neu bei FBE: "Die Vögel" von Conor McPherson

 

Unheimlich, spannend und klaustrophobisch lässt es Conor McPherson in seinem Theaterstück Die Vögel werden, das in der Übersetzung von Peter Torberg neu ins Programm aufgenommen wurde. Der irische Autor hat frei nach Daphne du Mauriers Kurzgeschichte "Die Vögel" von 1952, die auch schon Alfred Hitchcock zu seinem berühmten Film aus dem Jahr 1963 inspirierte, eine Mischung aus psychologischem Kammerspiel und atmosphärisch aufgeladenem Gothic Thriller geschrieben, verknappt auf den wesentlichen Kern der Geschichte: die Angst vor dem Unerklärlichen und Dunklen, das außer- und innerhalb des Menschen lauert, und die Suche nach Sinn in einer von Chaos bedrohten Welt.

Ein verlassenes Haus an einem See, halb zerfallen, irgendwann, irgendwo. Nat und Diane, zwei Fremde, beide Ende vierzig, haben hier Zuflucht gesucht, um sich vor dem apokalyptischen Ansturm der Vögel zu schützen, die das Land verwüstet haben. Nat, ein einfacher, praktisch veranlagter Mann, offenbar aber mit psychischen Problemen, und Diane, eine mit Schuldgefühlen beladene Schriftstellerin, haben durch Zufall zusammengefunden. Sie haben alles hinter sich gelassen, Familie und Besitz – was ihnen bleibt, ist das Grauen des Gesehenen, das sie bis in ihre Träume verfolgt, und die Hoffnung, dass es irgendwo Rettung gibt. Das Haus ist jedoch nur vorübergehend sicher: Der Strom ist zusammengebrochen, die Lebensmittel werden knapp und die Vögel bedrängender. Nach und nach schwinden die Zeichen anderen menschlichen Lebens: Die Schreie der Überlebenden draußen verklingen, das Radio hört auf zu übertragen; was bleibt ist das Heulen des Windes und das zweimal täglich wiederkehrende Wüten der Vögel gegen die Fenster. Wenn die Flut zurückgeht, sitzen die Vögel zu Abertausenden auf den Sandbänken. Still. Ohne Gesang. Ohne Gezwitscher. Absolut still und abwartend. Unerklärbar. Fremd. Schicksalhaft.

Die Furcht vor der Außenwelt ist fruchtbarer Nährboden für Paranoia und Angst auch im Verhältnis der beiden Flüchtlinge untereinander. Neben ihren verzweifelten Bemühungen zu überleben, versucht das ungleiche Paar, trotz des Terrors so etwas wie häusliche Stabilität zu etablieren. Als Julia, eine schöne junge Frau, dazustößt und die vermeintliche Eintracht unterbricht, wird aus dem Kampf gegen die Natur etwas anderes, das die letzten moralischen Schranken niederreißt.

Conor McPherson zählt zu den international erfolgreichsten, zeitgenössischen irischen Autoren. Seine Werke wie Salzwasser, Das Wehr, Shining City oder Der Seefahrer wurden u. a. in Dublin, am Londoner West End und am Broadway in New York gezeigt und erhielten zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen (Laurence Olivier Award, Tony Award). In Deutschland wurden seine Werke u. a. am Staatstheater Stuttgart, Staatsschauspiel Dresden und am Deutschen Theater Berlin erstaufgeführt.

02.04.2012

Stücke zu dieser Nachricht:
Die Vögel

Autoren zu dieser Nachricht:
McPherson, Conor