25.04.2024
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Foto: Carola Schmidt
Michael Kolhaaz ist einer von heute und einer wie viele: Er verkauft Veggie-Burger und kennt seinen Foodora-Fahrer mit Namen, er ist politisch und ökologisch verantwortungsbewusst, engagiert, aber doch angepasst. Bis die Sache mit der Bank passiert. Eine einfache Holzbank, aufgestellt in seiner Straße zum Verweilen und Ausruhen. Eine gut gemeinte Geste, die aber nicht den Normen der städtischen Gemeindeordnung entspricht, deshalb soll die Sitzgelegenheit wieder abgerissen werden. Kolhaaz’ Unmut über die sinnfreie und ungerechte Anordnung der Behörde wird schnell zum Lauffeuer. Es geht um die Rückeroberung des öffentlichen Raums. Aber geht es nicht um viel mehr? Müssen nicht die etablierten Systeme angegriffen und notfalls zerstört werden, damit man gehört wird? Ist der politische Aufstand nicht moralische Pflicht?
In seiner Neuschreibung kolhaaz (wir sind überall) führt Volker Schmidt Kleists Erzählung über die Eskalation von Gewalt mit Pamphleten des "Unsichtbaren Komitees" zusammen. Er stellt so Fragen nach der Möglichkeit und Notwendigkeit von Rebellion in der heuten Gesellschaft und nach Selbstbestimmung in einer von Institutionen und Privatfirmen durchorganisierten Lebensrealität.
"kolhaaz (wir sind überall) ist eine großartige Satire. (...) Volker Schmidt und seine Schauspieler packen gekonnt ihre gute Laune und ihre Spiellust in diesen Felsbrocken Wahrheit." (Mottingers Meinung)
"kolhaaz (wir sind überall) erweist sich als gewitztes Polit-Theater. (...) Schmidt versteht es, Themen auf den Punkt zu bringen, ohne polemisch an ihnen kleben zu bleiben. Er ist kein Fanatiker, verherrlicht nicht den Furor der Straße. Wer aber ins rasante Spiel hineinhorcht, erfährt manches über die Generation Z, die politisch wacher ist als viele glauben." (Die Presse)
25.09.2017
Stücke zu dieser Nachricht:
kolhaaz (wir sind überall)
Autoren zu dieser Nachricht:
Schmidt, Volker