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Rauhnacht

von Richard Billinger
Schauspiel in vier Aufzügen mit einem Vorspiel

8D, 9H, Nebendarsteller

Simon Kreuzhalter ist noch vor seiner Priesterweihe als Missionar nach Afrika gegangen und hat dort die Sprache und Bräuche der Menschen erlernt und ihre Opferfeste mitgefeiert. Seit seiner Rückkehr in die Heimat lebt er in einem kleinen Dorf, wo sich Reste heidnischen Brauchtums das ganze christliche Mittelalter hindurch bis in die Gegenwart hinein erhalten haben. Die "Rauhnächte" um die Weihnachtszeit bringen jedermann im Dorf auf die Beine und alle Köpfe in Verwirrung; in Teufels- und Hexenfratzen oder als allegorische Figuren verkleidet, ziehen Jungen und Mädchen johlend durch die Gassen.

Kreszenz, die Tochter der Dorfkrämerin, gehört zu den Wildesten unter den Wilden, ihre Mädchenphantasie träumt hemmungslos von wüsten Opferfesten, und keinen Augenblick zögert sie, als Simon Kreuzhalter sie in der "Rauhnacht" zu sich einlädt. Er stachelt ihre Phantasien noch durch Erzählungen vom afrikanischen Kontinent an und schleppt die Widerstandslose zuletzt in seine Schlafkammer, wo er sie durch ungezählte Messerstiche tötet.