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Schwarzwaldmädel

von Léon Jessel
Operette in drei Akten
Buch von August Neidhart
Musik von Léon Jessel

5D, 7H, Chor
Orchesterbesetzung: Fl I, II, Ob I, II, Klar I, II, Fg I, II, Hr I, II, III, IV, Trp I, II, Pos I, II, III, Pk, Schl, Hrf, Cel, Vl I, II, Va, Vc, Kb

UA: 25.08.1917, Komische Oper (an der Weidendammer Brücke), Berlin

Im Schwarzwalddorf St. Christof bereitet sich Domkapellmeister Blasius Römer auf seinen großen Auftritt beim diesjährigen Cäcilienfest vor, als zwei Wandermusikanten erscheinen und bei ihm um Quartier bitten. In Wahrheit handelt es sich bei den beiden um die Berliner Hans und Richard, die auf der Flucht vor dem Großstadtleben und, vor allem, vor Hans’ nervender Verehrerin Fräulein Malwine von Hainau sind. Doch Malwine ist ihnen nachgereist und wirbelt nun das geruhsame Dorf und dessen Cäcilienfest gehörig durcheinander.

Um auf dem Fest mittanzen zu können, leiht sie sich beim Domkapellmeister eine Tracht aus und besteht darauf, dass auch das Bärbele, seine junge Magd, eine Tracht geliehen bekommt. Aus lauter Dankbarkeit gibt Bärbele dem alten Kapellmeister einen Kuss, der diesen als versteckten Liebesbeweis wertet und beschließt, nach dem Fest um ihre Hand anzuhalten. Malwine versucht nun Hans eifersüchtig zu machen, indem sie mit Richard flirtet, Hans kontert mit einer Romanze mit Bärbele. Auf dem Volksfest münden alle Liebeswirren, zusammen mit der bevorstehenden Bürgermeisterwahl und dem gar nicht schwarzwaldgerechten Verhalten des zugereisten Berliner Kaufmanns Schmußheim, in einer fulminanten Rauferei.

Am nächsten Morgen klären sich die Verhältnisse: Richard und Malwine bleiben ein Paar, Bärbele hat eine reiche Erbschaft gemacht und Hans nimmt sie mit nach Berlin. Der alte Domkapellmeister verzichtet mit der Weisheit des Alters auf die junge Magd.

Jessels 1917 uraufgeführtes Schwarzwaldmädel zählt zu den Standards der Operettenliteratur und steht mit seiner Dramaturgie zwischen den "Heimatoperetten" in der Nachfolge des "Vogelhändlers" und den Berliner Operetten der 20er und 30er Jahre. Mit dem Berliner Geschäftsmann Schmußheim tritt hier erstmals eine Figur auf, die als Vorlage des Fabrikanten Giesecke im "Weißen Rössl" angesehen werden kann. Musikalisch konnten sich nicht nur die bekannten Hits wie "Wir sind auf der Walz", "Erklingen zum Tanze die Geigen" und "Mädle aus dem schwarzen Wald" bis heute im Repertoire behaupten.