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Leben ein Traum nach Calderon

von Herbert Meier
Stück in drei Tagen

2D, 5H, Nebendarsteller

UA: 10.03.1990, Theater und Orchester Biel Solothurn, Solothurn

Rosaura und ihr Diener Clarin sind auf dem Weg in das Reich des Königs Basilius. Rosaura ist auf der Suche nach ihrem Bräutigam, Herzog Astolf, der sie verlassen hat und nun um die Infantin Estrella wirbt. Sie verirren sich im Gebirge und gelangen an einem Turm, in dem Sigismund gefangen lebt, ohne den Grund dafür zu kennen. Er klagt ihnen das Leid seines Daseins. Sein Vater, König Basilius, hat ihn seit seiner Geburt in diesen Turm verbannt, weil Sigismund unter bösen Vorzeichen der Gestirne zur Welt kam und seine Mutter während der Geburt starb. Basilius, in der Astrologie kundig, sah in seinem neugeborenen Sohn einen grausamen, unmenschlichen Gewalttäter voraus und wollte durch seine Verbannung das vorbestimmte Schicksal überlisten. Nun will er ihn für einen Tag zum König machen, um zu prüfen, ob die Gestirne die Wahrheit gesagt haben. Falls sich Sigismund als gerecht erweisen sollte, soll er wirklich König werden, andernfalls wird er in die Verbannung zurück geschickt.

Sigismund wird durch einen Schlaftrunk betäubt, damit ihm später der Tag als König wie ein Traum erscheinen soll. Sogleich nach seinem Erwachen beginnt er, als Rache für seine Gefangenschaft, in Willkür seine gesamte Umgebung zu tyrannisieren und wirft einen Diener zum Fenster hinaus. Basilius sieht seine Ahnungen bestätigt und lässt Sigismund wieder einsperren. Dieser, zurück in seinem Turm, sieht ein, dass "alles Leben ein Traum ist" und Herrschaft über andere Menschen somit auch nur Illusion. Doch da stürmen Soldaten den Turm, die statt des unbeliebten Herzogs Astolf lieber Sigismund zum Nachfolger des König haben wollen...

Herbert Meier hat den Calderón-Text behutsam in seiner Sprache aktualisiert, seine mythischen Metaphern und barocken Begriffe bewahrt und sich ihm zugleich aus einer heutigen Perspektive angenähert.