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Claudel Trilogie

von Paul Claudel
Neu-Übersetzungen 2004

Deutsch von Herbert Meier
Mitarbeit: Yvonne Meier-Haas
3D, 6H

Nach der Mittagswende (1906) schrieb Claudel seine Trilogie: Die Geisel (1908-10), Das harte Brot (1913-14) und Der Erniedrigte (1915-16), drei Stücke mit historisch fiktionalen Stoffen. Sie spielen im Ersten Kaiserreich, in der Zeit des Bürgerkönigs und des Zweiten Kaiserreichs, in dem die weltliche Herrschaft des Papsttums ein Ende nahm. Es handelt sich um schachspielartig konzipierte Stücke, mit wenigen Figuren shakespearhaften Formats und groß gebauten Szenen.

Die Trilogie wurde nicht von Anfang an als solche geplant. Jedes Stück hat sich stofflich und thematisch aus dem anderen entwickelt. Dennoch handelt es sich um eine dramatische Saga der Geschlechter Coûfontaine und Turelure. Stofflich ist sie in historischen Zeitaltern angesiedelt, thematisch reicht sie über das Zeitbedingte hinaus. Man kann die ersten beiden Stücke, Die Geisel und Das harte Brot, als dramatische Erzählungen vom Zerfall einer überkommenen Machtordnung lesen. Das dritte Stück, Der Erniedrigte, stimmt neue Themen an. Dem materialistischen Nihilismus antwortet hier das Paradox einer Liebe und eines Glaubens, die in dieser Welt gelebt und erlitten werden und doch nicht ganz von dieser Welt sind. Claudels Theater ist neu zu entdecken – als ein Theater der erotischen und mystischen Exaltationen.

Die Trilogie liegt jetzt komplett in der Neu-Übersetzung von Herbert Meier und seiner Frau Yvonne Meier-Haas vor.