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Wer hat Angst vor Hildegard Knef?

von Volker Kühn

1D, 2H

frei zur UA

Ein Treffen zwischen Hilde und ihrem Exmann David Cameron soll gewesene Rivalitäten begraben und ein gemeinsames neues Projekt wird geplant, um ihre Karriereflaute zu überwinden. Doch alte Wunden sitzen tief und so verfällt man schnell in gewohnte Gesprächsmuster. Sachlich können beide nicht miteinander umgehen und so eskaliert die Unterhaltung immer mehr. Auch der dritte und aktuelle Ehemann James kann da, trotz reservierter Höflichkeit, nicht schlichtend auftreten, ist er auch mehr hübsches Beiwerk der tragikomischen Farce. Das Umgehen der beiden früheren Ehepartner miteinander – das gegenseitige Bloßstellen, das zynische Abrechnen mit dem Gegenüber und die verletzenden Anspielungen - lassen ihr Aufeinandertreffen zu einem emotionalen Spiel ohne Grenzen werden. Nach und nach erinnern diese Ausschreitungen an das Ehespektakel zwischen Martha und George aus Edward Albees "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?". Auch Hilde und David haben plötzlich die zündende Idee: Hildes Comeback scheint gesichert: Warum nicht das eigene Schicksal auf die Bühne bringen: "Wer hat Angst vor Hildegard Knef?"

Hildegard Knef – gefeierte Grande Dame des Chansons, umjubelter Weltstar und Mensch der Extreme: Erfolg und Misserfolg im Berufsleben als Sängerin, Schauspielerin und Autorin wechselten sich ebenso ab, wie im privaten die Beziehungen zu ihren verschiedenen Männern. In Rundfunk, Zeitungen und Fernsehen berichtete man über das turbulente Leben „unserer Hilde“ – ein Leben, das die letzte deutsche Diva öffentlich in den Medien ausbreitete und zum Teil virtuos selbst zusammenbastelte.
Dreimal war Hildegard Knef verheiratet: mit dem amerikanischen Schauspieleragenten Kurt Hirsch, mit dem britischen Schauspieler David Cameron und schließlich dem adligen Paul Rudolf Freiherr von Schell zu Bauschlott.

In tragikomischen Dialogen geht Volker Kühn dem Bild der Ehefrau Hildegard Knef auf den Grund und zeichnet dabei treffend die unterschiedlichen Facetten der dramatischen Chanson-Sängerin, sodass am Ende nur eine Frage im Raum nachhallt:

"Wer war froh, dass es dich gab?" (Hildegard Knef)