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Goya oder Der arge Weg der Erkenntnis

von Lion Feuchtwanger
Roman



Francisco Goya, Bauernsohn aus Aragon, ist ein talentierter Künstler, der im Stil seiner Zeit malt und die gesellschaftliche Wirklichkeit des spätabsolutistischen Spaniens zum Ende des 18. Jahrhunderts hinnimmt. Als er zum bedeutendsten Maler seines Landes, zum Ersten Maler des Königs, aufsteigt, fallen ihm wie erträumt Reichtum, Ansehen, Titel, Ämter und die einzige Frau, die er je geliebt hat und je lieben wird, Cayetana, Herzogin von Alba, zu. Er könnte zufrieden sein mit sich und der Welt, doch da sind die Anfälle plötzlicher Taubheit, Dämonen, die sich über ihn stürzen, wenn die Vernunft schläft. Seine liberal gesinnten Freunde wollen ihn zudem dazu verleiten, durch seine Malerei dem verlotterten Jahrhundert den Spiegel vorzuhalten. Goya, der das Erreichte zunächst nicht gefährden möchte, erkennt allmählich die Missstände des stark katholisch geprägten spanischen Feudalstaates. Es entstehen die "Capriccios", Karikaturen des Hochmuts und der Eitelkeit des Adels; auch das schreckliche Verfahren der Inquisition ist hier Thema. So überwindet Goya in seiner Kunst die ästhetischen Dogmen des Absolutismus, und Harmonie und Idealisierung weichen einer grellen, zur fürchterlichen Fratze verzerrten Wirklichkeit.

Goya oder Der arge Weg der Erkenntnis entsteht 1951 im Exil in Amerika. Wie in vielen vorangegangenen Romanen wählt Feuchtwanger eine historische Umbruchepoche, in die er das Geschehen verlegt. Die Figuren, die Feuchtwanger auftreten lässt, sind Täter und Opfer, keine "Helden". Menschen, die von ihren Hoffnungen und Ängsten getrieben handeln. Der künstlerische Weg Goyas vom "L’art pour l’art"-Maler zum Intellektuellen, der sich den politischen Ereignissen seiner Zeit stellt, lässt sich auf Feuchtwangers eigene Künstlerschaft übertragen. Den inneren Kampf, die Skepsis, der Standort "zwischen den Fronten", Feuchtwanger weiß aus eigener Erfahrung, wovon er hier schreibt. Marta Feuchtwanger kommentierte das Buch treffend als "Goya is a kind of Konfession".

"Das höchste Lob, das Einer ernten konnte, war: ‚It's nearly like Feuchtwanger'."
Thomas Mann

Hinweis: Es ist jeder Bühne möglich, in Rücksprache mit dem Verlag eine eigene Adaption von den Werken des Autors Lion Feuchtwanger zu erstellen.