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Josephus-Trilogie

von Lion Feuchtwanger



"Ein Thema, das mich seit je von Grund auf bewegt hat, ist der Konflikt zwischen Nationalismus und Internationalismus in der Brust eines Mannes".

Lion Feuchtwanger beschreibt in seinem dreibändigen Roman Josephus Trilogie das Wirken des jüdischen Historikers Flavius Josephus oder Joseph Ben Matthias, der 37 bis um das Jahr 100 lebte. Er spiegelt in der Gestalt des Josephus die Geschichte des jüdischen Intellektuellen in den Zeiten von Antisemitismus und Nationalismus wieder. Die Trilogie ist das wohl persönlichste Werk Feuchtwangers, das sehr eng mit seiner eigenen Lebensgeschichte verknüpft ist. Nachdem sich Feuchtwanger in vielen Romanen mit der Lage und Entwicklung Deutschlands befasst hat, kehrt er in der Josephus-Trilogie wieder zurück zur eigenen Existenz. Der Autor setzte sich stets für die Macht der Vernunft ein, aber besonders am Herzen lag ihm auch die Versöhnung des Judentums mit dem Weltbürgertum.

Der erste Teil der Josephus Trilogie mit dem Titel Der jüdische Krieg, erzählt, wie Josephus im großen jüdischen Aufstand gegen die römische Weltmacht eine führende Position innehat und einen fanatischen Nationalismus verkündet. Nach der blutigen Niederschlagung rettet er sein Leben allerdings nur dadurch, dass er sich auf die Seite Vespasians schlägt , der zum neuen Kaiser und Gott der Römer ausgerufen wird. Flavius Josephus fühlt sich nicht mehr als Jude, aber auch nicht als Römer – er ist ein Bürger des ganzen Erdkreises. Gerade in den letzten beiden Teilen der Trilogie Die Söhne und Der Tag wird kommen werden die privaten Beziehungen wichtiger. Flavius versucht, aus der jüdischen Tradition herauszutreten und in der römischen Gesellschaft Erfolg zu haben. In dieser Situation verliert er seine drei Söhne: durch Unfall, Entfremdung und politischen Mord. Am Ende kehrt er nach Palästina zurück. Ihm gelingt es, das Vertrauen seines Volkes zurückzugewinnen und er beteiligt sich an einem neuen Aufstand. Schließlich stirbt er, von römischen Legionären zu Tode geschleift: "Er hatte die Welt gesucht, aber gefunden hatte er nur sein Land; denn er hatte die Welt zu früh gesucht."