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Der Bauer als Astronaut

von René de Obaldia
Einakter von René de Obaldia

Deutsch von Eugen Helmlé
1D, 2H

Verlassen vom guten Regengeist hockt der Bauer Zephyrin in seiner tristen Wohnküche. Seit ihm aus heiterem Himmel ein rätselhafter Gegenstand die Schädeldecke durchschlagen hat, sitzt ihm der Galilei im Hirn. Für ihn hat die Erde aufgehört, eine flache Scheibe zu sein. Sie kreist. Mit ihr kreisen des Bauern aufgeklärt-krause Gedanken, während er selbst beharrlich am Küchenstuhl klebt. Mitten in die überdrehten Dialoge mit seinem Weibe Eulalia platzt eine neue Erscheinung aus Himmelshöhen: ein erbärmlich stotternder Astronaut. Allmählich ordnet sich die Wirrnis seines Wortsalats. Aus einer närrischen Bildassoziation gewinnt das Terzett jäh die Erkenntnis: der verschollene Sohn Simplizis ist auf ungewöhnlichem Wege heimgekehrt. Während draußen erlösender Regen niederprasselt, reißt es den Bauern von seinem Stuhl. Die unbestellte Erde hat ihn wieder.