20.04.2026
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Johanna Emanuelsson © Tor Härnqvist
Es ist ziemlich düster im Leben der beiden elfjährigen Mädchen Manisha und Ally. Sie haben keine Freunde, nur halbe Familien und seltsame Interessen. Manisha trägt am liebsten Corpse paint und die Maske von Hannibal Lecter. Ally, ein blasses Mädchen, bleich, fast bläulich, seziert in ihrem Ekelzimmer tote Tierchen. Lebendes und das Leben selbst sind eher kompliziert. Während die anderen Mädchen im Jugendclub für Saucoole lästern, fliehen die beiden vor Anfeindungen und Verdächtigungen. Sie laufen in einen Wald, der nicht aufzuhören scheint. Immer weiter, als gäbe es kein Morgen. Immer weiter in die Nacht. In der Ferne schimmert etwas – an diesem magischen Ort finden die Mädchen ihre Sprache wieder, zu ihren Ängsten, zu sich selbst und irgendwie zueinander.
Johanna Emanuelsson erzählt auf eigenwillig derbe und zugleich schräge Weise von Verlust, Sehnsucht und dem schwierigsten, dem man sich stellen muss – dem Leben. Kleine magische Momente treffen auf Aggression und Verachtung. Und wie das Wasser durch den dunkeln Wald schimmert, offenbaren sich unter den Schichten des Abstoßenden, Garstigen und Abscheulichen die Sehnsucht nach einem Ganz-Sein und etwas seltsam Zartes.
02.05.2017
Stücke zu dieser Nachricht:
Schimmerndes Wasser
Schimmerndes Wasser
Autoren zu dieser Nachricht:
Emanuelsson, Johanna