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Der Himmel der Besiegten (Teufel nochmal)

von Karl Wittlinger
Utopische Komödie in zwei Teilen

1D, 2H

UA: 21.10.1956, Tribüne, Berlin

Luzifer, Sachwalter des Bösen, infiziert die Menschen mit einer ansteckenden Krankheit: der Dummheit. Menschen, die aufhören zu denken, neigen dazu, böse zu werden. Damit dies verhindert wird, schickt Gott den Sachwalter des Guten, Erzengel Gabriel, zu Luzifer in die Hölle, wo nun der Kampf zwischen Gut und Böse beginnt. Das Streitobjekt, die Menschenseele, wird verkörpert von Lucrezia Borgia.

Gott unterbricht den Kampf der beiden Kontrahenten. Um die leidige und verhängnisvolle Kontroverse abzuschließen, führt er eine neue Ordnung ein: An die Stelle von Gut und Böse tritt der Gegensatz von "Sieg" und "Niederlage", von "Siegern" und "Besiegten". Menschliche Fehler und Laster werden "Niederlagen" genannt, die geheilt werden müssen. Die alte Hölle wird zum Treffpunkt "unterlegener" Menschen, sie wird zum "Himmel der Besiegten". Vorsteher dieser "Hölle" wird Gabriel, während Luzifer als neuer Erzengel in den "Himmel" aufgenommen wird. Entstanden ist eine utopische Weltordnung, in der sich Gut und Böse verschränken.