www.felix-bloch-erben.de

Penthesilea

von Heinrich von Kleist, Michael Thalheimer, Sibylle Baschung
Fassung von Michael Thalheimer und Sibylle Baschung

2D, 1H

UA: 04.12.2015, schauspielfrankfurt, Frankfurt am Main

"Wir vernichten, was wir lieben", so brachte die Schriftstellerin Christa Wolf das Thema von Kleists Penthesilea auf den Punkt. Es ist eine kriegerische, auf Gewalt beruhende Welt, in der die Amazonenkönigin und der griechische Heerführer Achill wie zwei Gestirne aufeinanderprallen und an ihrer fatal entgrenzten Liebe zueinander schier verglühen. Auf dem Schlachtfeld müssen die Amazonen ihre Männer finden und besiegen, so will es das Gesetz. Kriegsheld Achill hat noch nie ein Gefecht verloren. Er fordert Penthesilea zum Zweikampf, in den er jedoch unbewaffnet zieht, um sich ihr als Unterlegener preiszugeben. Dies Liebesgeständnis verkennend tötet ihn die Amazone blind vor Leidenschaft in mörderischer Ekstase.

Michael Thalheimer und Sibylle Baschung haben Kleists sprachliches, aber als fast unspielbar geltendes Meisterwerk in einer auf drei Personen reduzierte Fassung zusammengefasst und ermöglichen durch das geschickte Streichen, Umstellen und Neuzuordnen von Text nicht nur den Hauptfiguren, sondern auch dem Zuschauer eine neue Perspektive auf dieses kriegerisch-poetische Spiel um Macht und Liebe.