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Mario Fuchs als Mesa in Anja Hillings Mittagswende. Die Stunde der Spurlosen
Foto: Theater Basel
Paul Claudel verfasste 1905 mit Mittagswende sein vielleicht abgründigstes Drama über die Liebe. Auf einer Schiffsreise nach China begegnen sich vier Menschen: eine Frau und drei Männer, unentrinnbar ineinander verstrickt und einander ausgesetzt. Drei Akte, drei Extrem-, drei Grenzorte, aus denen es kein Entweichen gibt, es sei denn, in den Tod.
Anja Hilling hat Claudels Werk in eine zutiefst komplexe und poetische Sprache überführt. In den Mittelpunkt dieser zum Scheitern verurteilten Ménage-à-quatre stellt sie die Frau und erzählt die existenzielle Geschichte von den Illusionen der Selbstwerdung und der Kraft des Begehrens. „Wie Claudel interessiere auch ich mich für die Frau in dem Spiel. Die unbekannte Größe. Die laszive Macht. Obwohl sie den Mann nur begleitet auf seinem Trip, beherrscht sie seine Bewegung. Weil sie selbst ihrem Begehren keine Grenzen setzt, kann die von ihr ausgehende Kraft (in einer schwachen Sekunde) gleichgesetzt werden mit der einer Gottheit. Weil sie in den Grenzen eines Körpers wirkt, kann die Erlösung nur das Zerfetzen der eigenen Haut sein.“ (Anja Hilling)
Entstanden im Auftrag für das Theater, Basel, wird das Stück am 25. Februar in der Regie von Julia Hölscher uraufgeführt.
20.01.2017
Stücke zu dieser Nachricht:
Mittagswende. Die Stunde der Spurlosen
Autoren zu dieser Nachricht:
Hilling, Anja