Aktuelle Nachrichten

Kiepenheuer und Felix Bloch Erben beginnen Kooperation
Die beiden in Berlin ansässigen Theater- und Medienverlage Gustav Kiepenheuer...

Schweizer Erstaufführung: "James Brown trug Lockenwickler" von Yasmina Reza
Am 6. Dezember war die Premiere von Yasmina Rezas James Brown trug...

"Im weißen Rössl" an der Volksoper Wien
Am 7. Dezember war die Premiere von Im weißen Rössl (Ralph Benatzky, Robert...

Familienstücke für die Vorweihnachtszeit
Die ersten Türchen werden geöffnet, der Glühwein glüht, die Kerzen brennen –...

UA: "Milch & Schuld" von Sina Ahlers am Staatstheater Kassel
Am 6. Dezember wird Sina Ahlers neues Stück Milch & Schuld am Staatstheater...

"Die Piraten von Penzance" am Staatstheater am Gärtnerplatz
Am 29.11. war die Premiere der komischen Oper Die Piraten von Penzance von...

Festival Primeurs: Autor:innenpreis für Gwendoline Soublins "Spezimen"
Gwendoline Soublins anarchisch-lyrische Reise durch die...

Matin Soofipour Omam mit Deutschem Kindertheaterpreis ausgezeichnet
Für ihr Klassenzimmerstück Raumrauschen erhielt Matin Soofipour Omam den...

UA: Familienoper "Sasja und das Reich jenseits des Meeres" am Theater Münster
Am 10.11.2024 wurde die Familienoper Sasja und das Reich jenseits des Meeres...

Neu bei FBE: Lars Werner mit "Gewalt erben"
Herzlich willkommen, Lars Werner! Mit Gewalt erben stellt der Autor sein...

Neu: Charivari 24/25
Charivari 24/25: Unser neues Verlagsprogramm für die Spielzeit 2024/25 können...

UA: "Die Legende von Sleepy Hollow" von Philipp Löhle am Staatstheater Nürnberg
Am 8. November wurde Philipp Löhles neues Stück Die Legende von Sleepy Hollow...

Vielfach ausgezeichnet: Deutscher Musical Theater Preis 2024
Am Montag, 21. Oktober 2024, wurde im Theater des Westens in Berlin der...

Deutscher Jugendliteraturpreis für Eva Rottmann
Wir gratulieren Eva Rottmann! Kurz vor dem Rand hat den Deutschen...

"Die Entführung der Amygdala" von Anna Gschnitzer an der Berliner Schaubühne
Am 15. Oktober war die Premiere von Anna Gschnitzers Stück "Die Entführung...

Nominiert für den Deutschen Kindertheaterpreis 2024: Matin Soofipour Omam
Die Nominierungen für den Deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreis 2024...

Presserückblick: "Lazarus" am Hans Otto Theater
Am 19.10. feierte Lazarus von David Bowie und Enda Walsh in der Regie von...

DSE: "Der Abschiedsbrief" von Audrey Schebat am Kammertheater Karlsruhe
Am 3. Oktober fand die deutschsprachige Erstaufführung von Audrey Schebats...

Musiktheater: Uraufführungen im Herbst - Nils Holgersson und Sasja
Im Herbst feiern zwei beliebte schwedische Kinderstoffe Uraufführung im...

UA: "Höhere Gewalt" von Maria Ursprung am Theater Marie Aarau
Am 16. Oktober wird Maria Ursprungs neues Stück Höhere Gewalt in einer...

UA: "Der Grund. Eine Verschwindung" von Sokola//Spreter am Nationaltheater Mannheim
Am 28.9. war die Uraufführung von Der Grund. Eine Verschwindung des...


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Bild von Jean-Claude GrumbergGrumberg, Jean-Claude

Jean-Claude Grumberg ist ein französischer Schriftsteller, Drehbuchautor und Schauspieler. Sein erstes aufgeführtes Stück war 1967 der Einakter "Michu", worin er sich auch erstmals mit dem Thema Antisemitismus auseinandersetzte. Sein endgültiger Durchbruch gelang Grumberg 1974 mit dem Stück "Dreyfus", das in Deutschland im selben Jahr an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt wurde. 1979 wurde am Théâtre National de l'Odéon Das Atelier uraufgeführt. Ausgehend von Antisemitismus, sind Rassendiskriminierung und Chauvinismus wiederkehrende Elemente in Grumbergs Werk, das zudem von ausgesprochenem Humor und theatralischer Wirkung geprägt ist. Grumberg wirkte auch an diversen Drehbüchern mit. 1991 wurde Grumberg für sein Werk Freie Zone mit dem Prix Molière ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt er für sein dramatisches Gesamtwerk den Grand Prix de l’Académie française. 2003 erhielt er zusammen mit Costa-Gavras einen César und 2012 den Prix Max Cukierman.

 

Entweder ... oder?

(L'être ou pas - Pour en finir avec la question juive)
Deutsch von Birgit Leib
2H
UA: 17.02.2015, Théâtre Antoine Paris
DSE: 12.08.2017, Phosphor-Theater Aachen

Im Treppenhaus eines größeren Wohnhauses begegnen sich zwei Nachbarn, deren Kontakt sich bis jetzt auf den flüchtigen Austausch von Höflichkeitsfloskeln beschränkt hatte. Von seiner hinter den Kulissen agierenden Ehefrau, die ihre sämtlichen Informationen aus dem Internet bezieht, stellt der Nachbar von oben dem von unten die entscheidende erste Frage: "Sind Sie Jude?"

Diese Frage wird eine Lawine von weiteren Fragen ins Rollen bringen, die der französische Katholik dem jüdischen Franzosen (oder der katholische Franzose dem französischen Juden?) stellen wird, welcher als jüdischer Atheist (oder atheistischer Jude?) alsbald den Spieß umdrehen und seinerseits nachbohren wird. In neun kurzen Bildern kommen die beiden vom Hundertsten ins Tausendste, von Beschneidung und Essensgewohnheiten über Geldgier bis hin zur Palästinenserfrage. Dabei entstehen drollige Missverständnisse. Mehr und mehr werden antisemitische Vorurteile sowie allgemeine Binsenwahrheiten sabotiert und eindeutige identitäre Zuordnungen mit Witz und Humor unterlaufen. Aufkeimende Freundschaft wechselt sich mit launischer Feindschaft ab. Kann der geplante gesellige Aperitif mit den Ehefrauen schließlich stattfinden? Werden die beiden Nachbarn endgültige Antworten auf die Gretchenfrage finden? Oder werden sich immer neue auftun? So wie dem emeritierten Harvard-Professor, auf den Jean-Claude Grumberg an anderer Stelle hinweist. Dieser hat bis heute 8612 Arten des Jüdisch-Seins aufgelistet und findet sich in keiner davon wieder …

Das 2013 unter dem Titel "Pour en finir avec la question juive" ("Die endgültige Klärung der Judenfrage") erschienene Stück bekam durch die Anschläge auf das Satiremagazin Charlie Hebdo und einen jüdischen Supermarkt in Paris Anfang des Jahres 2015 ungewollte Aktualität. In den anschließenden Debatten um Antisemitismus, Fundamentalismus und Identität erhielt es seinen neuen Titel "L’être ou pas" ("Es sein oder nicht"). Anstatt die Gräben zwischen scheinbar gegensätzlichen Überzeugungen zu vertiefen, macht Entweder … oder? als flotter Theaterabend voll überraschender Wendungen und scharfzüngiger Repliken den Weg frei für eine unverstellte Sicht auf religiöse, nationale und individuelle Identitäten.

Werk aus dem Programm des Theaterverlag Werk aus dem Programm des Theaterverlag Desch

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