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Warte nicht auf den Marlboro-Mann
12.04.2024, St. Louis, MO, Upstream Theater

Die Burg der Assassinen
08.12.2023, Aachen, Theater

Lazarus
01.12.2023, Kiel, Theater

Siri und die Eismeerpiraten
05.12.2023, Wien, Theater der Jugend

Euromüll
07.10.2023, Marburg, Hessisches Landestheater

Kopenhagen-Trilogie
02.06.2023, Frankfurt am Main, Städtische Bühnen

Erfolg
24.05.2023, München, Residenztheater

Wann, wenn nicht jetzt?
09.03.2023, Münster, Wolfgang Borchert Theater

Pirsch
29.01.2023, Göttingen, Deutsches Theater

Polar
23.01.2023, Wien, Theater Drachengasse


Kleist, Heinrich von

Heinrich von Kleist wurde am 18.10.1777 in Frankfurt/Oder geboren. Er kam nach dem frühen Tod des Vaters 1788 in das Haus des Predigers S. Cartel und besuchte das französische Gymnasium. 1792 trat er in das Potsdamer Garderegiment ein. Kleist nahm am Rheinfeldzug teil, wurde Leutnant und schied 1799 freiwillig aus dem Dienst aus. Dann studierte er Philosophie, Physik, Mathematik und Staatswissenschaft. Zwischen 1802 und 1803 lebte er in Weimar bei Wieland, wo er auch Goethe und Schiller kennenlernte. Beginn der Arbeit an dem Trauerspiel "Familie Schroffenstein" (1803). 1804 trat er in den preußischen Staatsdienst ein. 1807-1809 war er in Dresden, wo er mit Tieck verkehrte und mit A. Müller den "Phöbus" herausgab. 1807 erschien auch sein Lustspiel "Amphitrion"; 1808 wurde "Der zerbrochene Krug" uraufgeführt. 1810 gab er mit A. Müller die "Berliner Abendblätter" heraus, die schon kurz darauf wegen Zensurschwierigkeiten eingestellt werden mussten. In dieser Zeit arbeitete er an den Dramen Penthesilea und "Kätchen von Heilbronn", an den Erzählungen "Michael Kohlhaas" und "Die Marquise von O. ..." Nachdem ihm auch sein letztes Drama "Prinz Friedrich von Homburg" (1811) nicht den erhofften Erfolge gebracht hatte, nahm er sich gemeinsam mit der befreundetetn Henriette Vogel am Wannsee das Leben. Kleist starb am 21.11.1811.

 

Penthesilea

Fassung von Michael Thalheimer und Sibylle Baschung
2D, 1H
UA: 04.12.2015, schauspielfrankfurt Frankfurt am Main

"Wir vernichten, was wir lieben", so brachte die Schriftstellerin Christa Wolf das Thema von Kleists Penthesilea auf den Punkt. Es ist eine kriegerische, auf Gewalt beruhende Welt, in der die Amazonenkönigin und der griechische Heerführer Achill wie zwei Gestirne aufeinanderprallen und an ihrer fatal entgrenzten Liebe zueinander schier verglühen. Auf dem Schlachtfeld müssen die Amazonen ihre Männer finden und besiegen, so will es das Gesetz. Kriegsheld Achill hat noch nie ein Gefecht verloren. Er fordert Penthesilea zum Zweikampf, in den er jedoch unbewaffnet zieht, um sich ihr als Unterlegener preiszugeben. Dies Liebesgeständnis verkennend tötet ihn die Amazone blind vor Leidenschaft in mörderischer Ekstase.

Michael Thalheimer und Sibylle Baschung haben Kleists sprachliches, aber als fast unspielbar geltendes Meisterwerk in einer auf drei Personen reduzierte Fassung zusammengefasst und ermöglichen durch das geschickte Streichen, Umstellen und Neuzuordnen von Text nicht nur den Hauptfiguren, sondern auch dem Zuschauer eine neue Perspektive auf dieses kriegerisch-poetische Spiel um Macht und Liebe.