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Grünwald, Alfred

Alfred Grünwald wuchs in Wien auf. Er war schon früh als Feuilletonist und Theaterkritiker für das Neue Wiener Journal tätig, verfasste kleinere Bühnensketche und Einakter für Kabaretts, wie das Intime Theater oder das Ronacher im Stil der französischen Farcen der 1890er-Jahre. 1909 entstand zusammen mit Julius Brammer die parodistische Operette in einem Akt "Elektra" mit Musik von Béla Laszky. Der Auftakt einer langen Zusammenarbeit, die erst Ende der 1920er Jahre endete. Die Libretti zu Oscar-Straus- und Paul-Abraham-Operetten entstanden gemeinsam mit Fritz Löhner-Beda. Alfred Grünwald schrieb zudem die Texte zu Operetten und Schlagern u.a. von Paul Abraham ("Roxy und ihr Wunderteam", "Ball im Savoy"), Leo Ascher ("Hoheit tanzt Walzer"), Joseph Beer ("Polnische Hochzeit"), Leo Fall (Die Kaiserin (Fürstenliebe)), Edmund Eysler (Die gold'ne Meisterin), Emmerich Kálmán ("Gräfin Mariza", "Die Zirkusprinzessin"), Franz Lehár ("Die ideale Gattin"), Oscar Straus (Eine Frau, die weiß, was sie will (Manon), Das Walzerparadies, "Die Perlen der Cleopatra") und Robert Stolz (Mädi, Venus in Seide). Grünwalds erfolgreichste Schaffensperiode war die Zwischenkriegszeit. Als die Nazis an die Macht kamen, floh er zunächst nach Paris, emigrierte aber zwei Jahre später in die USA. Hier schrieb er zahlreiche neue Bühnenwerke, konnte aber an seine bisherigen Erfolge nicht mehr anknüpfen. Sein letztes Libretto, das er gemeinsam mit Gustav Beer für die Operette "Arizona Lady" von Emmerich Kálmán entwarf, wurde erst nach seinem Tod 1953 in Bern uraufgeführt, nachdem Kálmáns Sohn Charles Kálmán die unvollendet gebliebene Komposition seines Vaters 1954 vollendete hatte.