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Lubitsch, Ernst

Der Schauspieler und Regisseur Ernst Lubitsch wurde am 29. Januar 1892 in Berlin geboren. Als Sohn eines jüdischen Damenschneiders erlebte Lubitsch eine normale Kindheit im Berlin der Jahrhundertwende. Schon früh stand für ihn fest, dass er Schauspieler werden will. Tagsüber arbeitete er als Buchhalter im Geschäft des Vaters, nahm am Wochenende und nachmittags Schauspielunterricht und spielte abends gelegentlich schon in Kabaretts. Schließlich wurde der erst 19-jährige Ernst Lubitsch von Max Reinhardt ans Theater geholt.

Nach einer Schauspieler-Karriere bei Reinhardt wechselte Lubitsch 1913 zum Film, wo er nach einigen Auftritten als Komiker "Meyer" bereits zwei Jahre später seine ersten kurzen Komödien auch hinter der Kamera realisierte. Als am 18. Dezember 1917 in Berlin die UFA (Universum-Film-Aktiengesellschaft) gegründet wird, ist Lubitsch bereits einer ihrer wichtigsten Regisseure, was er mit Stummfilmen wie "Kohlhiesels Töchter" (1920) oder "Die Bergkatze" (1921) manifestierte. Ende des Jahres 1922 emigrierte Lubitsch nach Amerika und konnte in Hollywood seinen Erfolg nicht nur im amerikanischen Stummfilm, sondern später auch im Tonfilm fortsetzen. Lubitsch-Filme zeichnen sich durch einen frivolen Umgang mit Sex und den Geschlechterbeziehungen aus, ohne vulgär oder gar pornographisch zu wirken. Diese Art des Dialogs wurde als "Lubitsch-Touch" weltberühmt. Bestes Beispiel ist der Film "Serenade zu dritt" (1933), in dem sich zwei Männer und eine Frau in einer platonischen Dreierbeziehung versuchen, aber an ihren Bedürfnissen scheitern. Zu seinen bekanntesten Werken zählen weiterhin "Ninotschka" (1939), Rendezvous nach Ladenschluss (1940) sowie "Sein oder Nichtsein" (1942).

Die Nazis entzogen ihm die deutsche Staatsbürgerschaft, und Lubitsch wurde 1935 Amerikaner. Am 30. November 1947 erlag er in Hollywood seinem zweiten Herzanfall. Acht Monate zuvor war er mit dem Ehren-Oscar ausgezeichnet worden.