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Riethmüller, Heinrich

Heinrich Riethmüller (* 23. Dezember 1921 in Berlin; † 8. Dezember 2006) war ein deutscher Musiker, Komponist und Synchronregisseur. Einem Millionenpublikum ist er als ehemaliger musikalischer Leiter der Fernsehshow Dalli Dalli von und mit Hans Rosenthal bekannt. Ohrwürmer waren auch die von ihm in den 1960er bis 1980er Jahren ins Deutsche übertragenen Liedertexte zahlreicher Walt-Disney-Zeichentrickfilme.

Nach dem Besuch des Canisius-Kollegs (Jesuitenschule) in Berlin studierte Heinrich Riethmüller ab 1940 in seiner Heimatstadt Kirchenmusik an der Akademie für Kirchen- und Schulmusik. Ab 1942 war er als Organist und Chorleiter tätig. Nach 1945 spielte er beim RBT-Orchester und wurde 1947 musikalischer Leiter des Berliner Kabaretts „Ulenspiegel”.

Riethmüller hat sich musikalisch sehr breit betätigt. Obwohl er auch ernste Werke wie die Tempelhofer Messe (1974) komponierte, war doch die Unterhaltungsmusik sein eigentliches Metier. So schrieb er ab 1951 eine Reihe von Filmmusiken für zumeist banale Komödien oder Heimatfilme vom Schlage eines Heideschulmeister Uwe Karsten (1954). Daneben gehörte Riethmüller in dieser Zeit auch zum Team der Radioshow Die Rückblende, einer satirischen Hörfunksendung des RIAS. Er steuerte zumeist die Musik zu den literarischen Chansons bei. Wegen ihres großen Erfolges schaffte die Reihe 1961 auch kurzzeitig den Sprung ins Fernsehen, als sie vom NDR produziert wurde.

Entscheidend für Riethmüllers weitere Karriere war dann die Begegnung mit Hans Rosenthal. Für den Showmaster schrieb er fast alle Titelmusiken seiner Radiosendungen wie "Wer fragt-gewinnt", "Allein gegen alle" und "Spaß muß sein", sowie für die Fernsehquizreihe "Gut gefragt ist halb gewonnen", die von 1964 bis 1970 lief. Einem großen Publikum wurde er dann ab 1971 durch Rosenthals Nachfolgeshow Dalli Dalli bekannt, da er als musikalischer Leiter der Sendung jeweils auch die Sänger am Klavier oder mit seiner Combo begleitete. Ohnehin trat Riethmüller immer wieder auch selbst als Musiker bei Konzerten auf, sei es am Klavier oder an der Wurlitzer-Orgel. Daneben hatte er zeitweilig auch ein eigenes Orchester und leitete das RIAS-Orchester; bei Berliner Veranstaltungen von Hans Rosenthal war er daneben auch noch häufig Leiter des RIAS-Tanzorchesters.

Seit 1950 betätigte sich Riethmüller zudem auch als musikalischer Leiter bei Musiksynchronisationen fremdsprachiger Spielfilme. Seine bekannteste Arbeit in dieser Funktion ist "Mary Poppins" (1964), dessen deutsche Dialoge und Musiktexte Eberhard Cronshagen verfasste. Das Gespann Cronshagen-Riethmüller arbeitete auch in den folgenden Jahren noch gemeinsam an weiteren Synchronfassungen von Walt-Disney-Filmen. Mit der legendär gewordenen deutschen Fassung von "Das Dschungelbuch" (1967) bewies Riethmüller dann aber, dass er auch im Alleingang Synchronbuch und -regie sowie musikalische Leitung handhaben konnte. Fortan entwickelte er sich zum Spezialisten für die Erarbeitung der deutschen Versionen von Disney-Zeichentrickfilmen, deren Synchronisation er bis hin zu "Cap und Capper – Zwei Freunde auf acht Pfoten" (1981) betreute. Zusätzlich beauftragten ihn die Disney-Studios auch damit, neue deutsche Synchronfassungen für ältere Zeichentrickfilme wie "Pinocchio" (1940), "Dumbo" (1941) oder "Susi und Strolch" (1955) zu erstellen.

Anfang der 80er Jahre zog sich Riethmüller aus dem Synchrongeschäft zurück und widmete sich anderen musikalischen Projekten. Am 8. Januar 1988 war in der Tribüne in Berlin die Uraufführung seines Singspiels Mutter Gräbert macht Theater, zu dem Curth Flatow das Buch geschrieben hat.

(Quelle & ©: www.wikipedia.de, der Inhalt steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.)

 

Mutter Gräbert macht Theater

Singspiel
Buch von Curth Flatow
Musik von Heinrich Riethmüller
4D, 7H
UA: 08.01.1988, Tribüne Berlin

Im Mittelpunkt der Handlung steht die historische Figur der Berliner Theaterprinzipalin Mutter Gräbert.

1854 führt sie nach dem Tode ihres Mannes das Vorstädtische Theater im Osten Berlins weiter und erreichte eine große Popularität. Die Popularität war nicht nur in der Qualität ihres volkstümlichen Theaters und seines Spielplans begründet, sondern auch in der Qualität der Schmalzstullen und des Gänsebratens der angeschlossenen Restauration.

Das Stück beginnt nach dem Begräbnis des Theaterdirektors Gräbert mit Intrigen um die Nachfolge in der Intendanz. Die Witwe Gräbert versteht es, durch Mutterwitz, Intelligenz und auch durch die Qualität der Aufführungen, die sie mit viel Energie betreibt, das Theater zu übernehmen.
Mit dieser Handlung ist die Geschichte einer jungen Elevin verbunden, die als Jungfrau von Orleans einspringt, nachdem sich in einer komischen Probenszene herausgestellt hat, dass Mutter Gräbert für die Darstellung dieser Rolle keineswegs geeignet ist.