28.03.2024

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Bild von Hugh WhitemoreWhitemore, Hugh

Nach einer Schauspielausbildung an der Royal Academy of Dramatic Art und ersten missglückten Rollen begann Hugh Whitemore (geb. 1936) für Associated Television Ansagen zu texten und träumte davon, ein echter Schriftsteller zu sein. Beim Fernsehen arbeitete er sich allmählich hoch und begegnete schließlich der bekannten Agentin Peggy Ramsay, die sein Talent für Bühnenstücke erkannte und ihn lange Jahre professionell begleitete.

Bevor die bekannteren Theaterstücke der 80er Jahre entstanden, Ein Haufen Lügen, Die besten Freunde und Alan Turing, die sowohl in London als auch am Broadway gespielt wurden, feierte Whitemore in den 60er und 70er Jahren mit anspruchsvollen, hochkarätig besetzten Fernsehspielen Erfolge. Neben eigenen Geschichten gehören auch Dramatisierungen von Prosastoffen, von Kafkas "Amerika", bis zu Daphne du Mauriers "Rebecca" zu seinem vielseitigen Werk. Nach wie vor schreibt der in London lebende Whitemore vorwiegend für TV und Film, aber auch immer wieder für die Bühne.

 

Die Antwort kennt nur Gott allein

(God Only Knows)
Deutsch von Dirk Quaschnowitz
2D, 3H
UA: 31.08.2001, Malvern Festival Theatre Malvern

In einem verlassenen toskanischen Ferienhaus verbringen zwei britische Ehepaare die Ferien. Die Eintönigkeit, mit der die Tage dort verstreichen, wird eines Nachts durch einen Eindringling jäh unterbrochen, der sie in einen Thriller katapultiert. Ein verwirrter Engländer in einem Pyjama und einer viel zu großen Jacke erscheint und tischt den Urlaubern nach und nach eine unglaubliche Geschichte auf.

Zögernd und mit Unterbrechungen berichtet der Fremde Humphrey Biddulph, dass er bei wissenschaftlichen Forschungen im Vatikan an einen antiken Brief geraten sei. Demnach war die Auferstehung Christi eine Inszenierung der römischen Besatzungsmacht Palästinas. Die Römer hätten sich durch die Verbreitung der christlichen Nächstenliebe eine Erleichterung ihrer Kriegsführung im Lande erhofft. Als der Vatikan von Biddulphs Erkenntnissen erfährt, wird er in einer Psychiatrie in Gewahrsam genommen. Ihm gelingt die Flucht, jedoch fühlt er sich verfolgt und bedroht. Die staunenden Zuhörer schwanken zwischen Unglauben und kriminalistischem Interesse. Durch den Inhalt des Dokumentes, wenn es echt wäre, sehen sie die geistige Grundlagen ihrer Existenz gefährdet. Biddulph dagegen predigt mit aller Vehemenz und mit einigem historischen und philosophischen Sachverstand gegen Religiosität und für einen wissenschaftlichen Pragmatismus.

Als der Eindringling schließlich das Feriendomizil wieder verlässt, stellt sich den Zurückbleibenden die Frage: Ist Biddulph eine schillernde Figur, die in den Strudel der Machtinteressen des Vatikan geraten ist, oder ist er einfach ein entlaufener Irrer mit einer blühenden Fantasie? Die Antwort kennt nur Gott allein.