19.03.2024

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Bild von John Millington SyngeSynge, John Millington

John Millington Synge wurde am 16. April 1871 in Rathfarnham in der Nähe von Dublin geboren. Er war das fünfte Kind einer reichen, protestantischen englisch-irischen Familie. Bereits in jungen Jahren lehnte er seine Familie und seine soziale Klasse ab. Er studierte von 1889 bis 1893 in Dublin am Trinity-College Sprachen, unter anderem auch Gälisch. Parallel dazu war er an der Royal Irish Academy of Music für Kontrapunkt und Harmonielehre eingeschrieben. Nach ausgedehnten Studienreisen durch Mitteleuropa, unter anderem auch nach Deutschland, vertiefte er 1895 seine Sprach- und Literaturstudien an der Pariser Sorbonne. Er interessierte sich vor allem für die literarischen Avantgardebewegungen (Maeterlink, Mallarmé), für das mittelalterliche Theater, für Molière sowie die Dramaturgen seiner Zeit insbesondere Ibsen. Noch in Paris machte er 1896 die Bekanntschaft mit dem irischen Schriftsteller William Butler Yeats.

Wegen seines außergewöhnlichen Sinns für Sprache und sein Talent, Realismus und Poesie miteinander zu verbinden, gilt John M. Synge zusammen mit Yeats, Lady Gregory, George Moore und Sean O'Casey als Mitbegründer des "Irish Literary Theatre", der Neubegründung des irischen Theaters zu Beginn des zwanzigsten Jahrhundert. 1900 kehrte Synge nach Irland zurück und ließ er sich für immer dort nieder. Im Jahre 1901 schrieb er sein erstes Theaterstück, welches jedoch vom "Irish Literary Theatre" ablehnt wurde. Im darauffolgenden Jahr entstanden zwei Tragödien: Reiter ans Meer (Riders to the Sea) und Die Nebelschlucht (The Shadow of the Glen). Im Jahre 1904 wurde Reiter ans Meer in Dublin und danach in London gespielt. Im selben Jahr beendet er Kesselflickers Hochzeit (The Tinker's Wedding); doch wegen seines kirchenfeindlichen Inhalts wurde dieses Stück in Irland erst 70 Jahre später gespielt. Ab 1905 leitete er zusammen mit Yeats und Lady Gregory das Abbey Theatre in Dublin. Die Premiere von Der Gaukler von Mayo (The Playboy of the World-Western) fand dort am 26. Januar 1907 statt und löste einen öffentlichen Skandal aus: das ungeschliffene Verhalten der Personen und der unverfälschte Umgang mit der Sprache schockierten die irische Elite. Spätere Aufführungen in London und Oxford hingegen wurden enthusiastisch gefeiert.

John Millington Synge starb am 24. März 1909 in Dublin an Krebs.

 

Der heilige Quell

Deutsch von Lenz Prütting
3D, 4H, Statisten

Synge wendet in diesem Stück den Mythos von Narziß, der sich in einer Quelle betrachtet, nicht mehr vom Anblick der eigenen Schöpfng loskommt und sich dann vor Sehnsucht nach dem eigenen Bild verzehrt, ins Tiefsinnig-Komische: Sein Narziß ist ein altes irisches Bettlerpaar, Martin und Mary Doul, die beide von Jugend an blind sind, weder sich noch den anderen je gesehen haben, sich aber für das schönste Paar weit und breit hält. Als dann ein Heiliger sie mit einem wundertätigen Wasser heilt, müssen beide die bittere Erfahrung machen, daß sie in Wirklichkeit so alt und häßlich sind, daß sie sich zuerst gar nicht erkennen. Beider Leben, das bisher so harmonisch verlaufen war, gestaltet sich nun zur Hölle, sodaß beide froh sind, als sie wieder blind werden, und sich dann auch strikt weigern, ein zweites Mal und damit endgültig geheilt zu werden, weil die reale Welt mit der Welt, in der sie sich in ihrer Vorstellung bewegen , in keiner Weise konkurrieren kann.

Werk aus dem Programm des Theaterverlag Werk aus dem Programm des Theaterverlag Desch