29.03.2024

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Bild von Friedrich DürrenmattDürrenmatt, Friedrich

Friedrich Dürrenmatt zählt mit seinen nahezu 30 Stücken zu den bedeutendsten Schweizer Dramatikern des 20. Jahrhunderts. Vor allem in den 50er und 60er Jahren feierte er mit Stücken wie Der Besuch der alten Dame oder Die Physiker Triumphe. Daneben entstanden zahlreiche theatertheoretische Schriften und ein beachtliches erzählerisches, häufig in Justiz- und Kriminalmilieu angesiedeltes Werk.

Der als Sohn eines protestantischen Pfarrers 1921 in Konolfingen bei Bern geborene Dürrenmatt studierte zunächst Germanistik, Philosophie und Naturwissenschaften und wollte Maler werden ehe er sich 1945 endgültig dem Schreiben zuwandte. Interesse für aktuelle gesellschaftspolitische Fragen wie die Wirtschaftswundermentalität oder das atomare Wettrüsten prägte sein Werk trotz mythologischer und historischer Stoffe bis ins hohe Alter, wobei ihn seine pessimistische Weltsicht an der Veränderbarkeit der Verhältnisse eher zweifeln ließ. So bleibt seines Erachtens nach nur die Komödie mit all ihren Zufälligkeiten und Verzerrungen die einzig vertretbare Form der Darstellung einer undurchschaubaren Welt, in der das Individuum seine Machtlosigkeit erlebt.

Nachdem zwischen 1952 und 1962 seine wichtigsten Dramen entstanden waren, war Dürrenmatt danach als Regisseur und Direktionsmitglied am Basler Theater (1967 – '69) und als Berater des Zürcher Schauspielhauses (1970 – '72) tätig und bearbeitete Stücke u.a. von Shakespeare, Lessing, Büchner und Strindberg.

Ende der 80er Jahre zog sich Dürrenmatt nach heftiger kulturpolitischer Polemik vom Theater zurück. Wenige Jahre später starb er am 14. Dezember 1990 in Neuenburg.


Weitere Informationen zu Friedrich Dürrenmatt

vergrösserte Ansicht zur Broschüre zu Dürrenmatt, Friedrich

Friedrich Dürrenmatt
Autorenbroschüre
Leben und Werk

 

Goethes Urfaust ergänzt durch das Buch von Doktor Faustus aus dem Jahr 1589

Szenische Fassung
2D, 13H
UA: 22.10.1970, Schauspielhaus Zürich

Kurz vor seinem 50. Geburtstag inszenierte Dürrenmatt am Schauspielhaus Zürich eine eigene Bearbeitung von Goethes Urfaust. Im Urfaust sah Dürrenmatt eine Ballade, in der sich "derbes und zartes in eigenartiger Weise vermischen" und für deren Verständnis er das Volksbuch von Doktor Faustus als episches Element hinzufügte, dazu eigene erläuternde Szenen und Kommentare zum Thema Faust sowie die Darstellung von verschiedenen Rollen durch eine Figur. Marthe und Lieschen sind bei Dürrenmatt in eine Figur zusammengezogen. Faust, dessen Verjüngungskur im "Urfaust" fehlt, ist bei Dürrenmatt, der stets Grenzen auslotet, ein Greis, Gretchen dabei fast noch ein Kind.

Den Mephisto führt Dürrenmatt ungewöhnlich ein, nämlich als Leiche auf dem Seziertisch von Faust, der gerade philosophierend an Mephisto herumschneidet. Nach der Obduktion richtet sich der Rest der Leiche auf, streckt Faust die Hand entgegen und stellt sich vor: Mephistopheles.

Dürrenmatt nutzt seine Bearbeitung Goethes Urfaust ergänzt durch das Buch von Doktor Faustus aus dem Jahr 1589 um das Gewalttätige, Satanische und Sadistische im Menschen einmal mehr darzustellen.

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