Bild von Horst PillauPillau, Horst

Horst Pillau wurde 1932 in Wien geboren, war aber seit dem zweiten Lebensjahr Berliner. Ab dem siebzehnten Lebensjahr war er freier Schriftsteller.

Zu seinen bekanntesten Bühnenstücken zählen u. a. das 1959 zusammen mit Curth Flatow verfasste Das Fenster zum Flur, das bisher in rund 350 Inszenierungen zu sehen war und mit Inge Meysel und Rudolf Platte verfilmt wurde.

Anschließend machte sich Pillau mit der Berliner Kaiser-Trilogie, bestehend aus Der Kaiser vom Alexanderplatz, Der Kaiser von Neukölln und Der Kaiser vom Potsdamer Platz, einen Namen. Die Trilogie erzählt die Geschichte des Kneipenwirts Wilhelm Kaiser in den wichtigsten Stationen der Berliner Nachkriegsgeschichte und wie dessen Einsatz und Erfindungsgeist unter Beweis stellt, dass man auch in schweren Zeiten das Leben mit Humor meistern kann.

Weitere Bühnenerfolge sind Ein praktischer Arzt, Sohn gegen Vater, Buddha spricht nur mit Männern, Märchen von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen (nach den Brüdern Grimm), Der eingebildete Kranke (musikalische Fassung nach Molière), Guten Tag, Herr Liebhaber (mit Brigitte Mira) und viele andere.

Für das Theater am Kurfürstendamm, Berlin, verfasste Pillau das Stück Zille. Das Auftragswerk über den Berliner Künstler Heinrich Zille feierte im Februar 2009 mit Walter Plathe in der Titelrolle erfolgreiche Uraufführung.

Neben seinen zahlreichen Arbeiten für das Theater, waren auch Pillaus Fernsehspiele und -serien erfolgreich, darunter "Spätsommer" mit Martin Held, "Kudammgeschichten", "Geisterbehörde" mit Erik Ode, "Ein Mann macht klar Schiff" mit Hans Joachim Kulenkampff, "Die Wilsheimer" mit Hansjörg Felmy, Gila von Weitershausen und Iris Berben, "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" nach Fontane sowie "Es muss nicht immer Kaviar sein" nach Johannes Mario Simmel und viele andere.

Horst Pillau starb am 7. Juni 2021 in Berlin.


Auszeichnungen:

Bundesfilmprämie
Filmförderungsprämie
Goldener Aeskulapstab
Goldene Nadel der Dramatikerunion
Bundesverdienstkreuz am Bande

 

Nur noch Ausatmen

Lustspiel in drei Bildern
3D, 5H

Die "junge alte Dame" Adele Böthel kümmert sich rührend um ältere Menschen. Aber auch zu jüngeren Leuten hat sie einen guten Draht, denn "Generations-Konflikte" sind ihr fremd. Sorgenvoll sieht sie, wie sich diese Welt zugrunde richtet. Ihre Wut richtet sich vor allem gegen Autos und Fabriken. Eigentlich sollte der Mensch aufgrund der schädlichen Emissionen "nur noch ausatmen". Da dies jedoch auf Dauer nicht zu bewerkstelligen ist, geht sie den Umweltschutz mit Mut, Elan und einer großen Portion Zivilcourage auf ihre eigene Weise an.

Sie nimmt an Demonstrationen teil, hält Reden und geht auch zu - nicht immer legalen - Aktivitäten über. Ob sie etwas erreicht, liegt an denen, die ihr zuhören. Nicht bei allen stoßen ihre Aktivitäten auf Gegenliebe. Am Ende bahnen sich dann auch noch späte Romanzen an. Wird sie sich für den Mann, der bereit ist, für sie alle Schuld auf sich zu nehmen oder für den Kommissar, der ihr zuliebe seine Dienstpflichten wenige Tage vor der Pensionierung zu vergessen bereit ist, entscheiden...?