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![]() | Marivaux, Pierre Carlet Chamblain de |
Pierre Carlet Chamblain de Marivaux wurde am 4. Februar 1688 in Paris
als Sohn eines mittleren Beamten geboren. Die Jugendjahre ab 12
verlebte er in Riom, wo er sein erstes Stück und einen ersten Roman
verfasste. Mit 22 kehrte er mit diesem Roman im Gepäck zurück nach
Paris und schrieb sich für das Jurastudium ein. Der bekannte
Frühaufklärer Fontenelle las seinen Roman und führte ihn in die Pariser
Salons ein, in denen seine geistvolle Art zu schreiben sehr gut ankam.
Die Herkunft des von ihm ab 1716 verwendeten Namens de Marivaux ist
dunkel; der in Literaturgeschichten oder Literaturlexika zu findende
Name de Chamblain war eigentlich der seines älteren Cousins, ein
bekannter Architekt, und wurde von ihm selbst nur gelegentlich benutzt.
Als 1720 die spekulativ überbewerteten Aktien der Compagnie de
l'Occident, einer Bank- und Handelsgesellschaft in die Pierre sein
gesamtes Vermögen gesteckt hatte, in den Keller gingen, waren Marivaux,
seine Frau und seine 1718 geborene Tochter über Nacht arme Leute. Er
machte zwar noch sein Jura-Examen, begann aber keine Anwaltskarriere,
sondern schrieb fleißig Theaterstücke, mit denen er relativ rasch
Erfolg hatte. Seine thematische Vorliebe war die Schilderung des
unabwendbaren Verliebens zweier Menschen, die zunächst durch
Standesgrenzen getrennt zu sein scheinen, sich dann aber durchaus als
passend erweisen; z. B. Die Liebesüberraschung (La Surprise de l'amour, 1722) oder Die Unbeständigkeit der Liebe
(La double inconstance, 1723). 1742 wurde er zu einem leitenden
Mitglied der Académie Française ernannt, was ihm eine Dienstwohnung,
adelsähnliche Privilegien und erfreuliche Prestigemöglichkeiten
verschafft.
Marivaux starb am 12. Februar 1763 in Paris. In seinen teils
allegorischen, teils sozialkritischen Stücken, vor allem jedoch in
seinen Liebeskomödien, stellte er die einfühlsam analysierte
Psychologie der Figuren in den Mittelpunkt der Handlung und weist der
Sprache eine bedeutende Rolle zu. Die besondere Leistung seines
Schaffens besteht gerade in der Übertragung der spielerisch-eleganten
Sprache der Pariser Salons jener Epoche in seine Stücke: sein ureigener
Stil, den man später als "marivaudage" bezeichnet.