20.04.0111

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Bild von Herbert MeierMeier, Herbert

Herbert Meier wurde am 29. August 1928 in Solothurn geboren. Schon während seiner Schulzeit begann er, Gedichte und kleine Stücke zu verfassen. Er studierte Literaturwissenschaft, Geschichte, Philosophie und Kunstgeschichte in Basel, Wien, Paris und Fribourg und schloss sein Studium mit einer Dissertation über die Dramen Ernst Barlachs ab. Danach absolvierte er eine Ausbildung als Schauspieler bei Ernst Ginsberg. Er arbeitete als Lektor in Paris und Poitiers und war als Dramaturg und Schauspieler am Städtebundtheater Biel/Solothurn tätig. Von 1977 bis 1982 war er Chefdramaturg des Schauspielhauses in Zürich. An den Universitäten St. Gallen und Zürich hielt er Vorlesungen über Dramaturgie und wurde 1986 als "Writer in residence" an die University of Southern California in Los Angeles berufen. Von 1994 bis 1998 moderierte er die Sendung "Sternstunde Philosophie" im Schweizer Fernsehen. Seit 1955 lebte er als freier Schriftsteller und Übersetzer in Zürich. Herbert Meier starb 2018 kurz nach seinem 90. Geburtstag.

Meier war ein Virtuose der Sprache. Seine Wortwahl war stets knapp, präzise, niemals redundant, und dennoch von enormer Vielschichtigkeit. Er hielt spielerisch die Balance zwischen einer poetischen, geprägten Sprache und dem gesprochenen, "heutigen" Wort. Seine Figuren ließ er zuweilen eigene Worte erfinden, die tiefe Einsicht in das menschliche Gefühlsleben verraten. Häufig dienten ihm historische Stoffe und Personen als Vorlage, bei denen es ihm aber niemals um die historisch getreue Darstellung ging. Sie wurden quasi losgelöst von Zeit und Raum auf das Parabelhafte, Exemplarische ihrer Existenz verdichtet. Die Hauptpersonen seines dramatischen Werks sind Suchende, getrieben von ihrer Sehnsucht nach erfülltem Leben, maßlos in ihrer Forderung nach dem Absoluten: nach der bedingungslosen Liebe, nach der Freiheit zur Selbstbestimmung. Hinter all dem wird ein tief verwurzelter Humanismus spürbar, der diesen Suchenden, Verzweifelten selbst noch in ihrem Scheitern recht gibt.

Die reiche Theatererfahrung Meiers und seine dramatische Intuition machten ihn auch zu einem gefragten Übersetzer moderner wie klassischer Stücke der Weltliteratur. Gemeinsam mit seiner Frau, der Romanistin Yvonne Meier-Haas, hat er Werke von William Shakespeare, Ben Jonson, Euripides, Molière, Carlo Goldoni, Racine, Pirandello, Paul Claudel, Jean Giraudoux, Jacques Audiberti, Georges Schéhadé und Federico García Lorca übersetzt. Zuletzt hatte seine Neuübersetzung von Paul Claudels Der seidene Schuh oder Das Schlimmste trifft nicht immer zu, die ihre Erstaufführung im März 2003 am Basler Theater erlebte und nachfolgend im Rahmen der Ruhrtriennale in Duisburg inszeniert wurde, für großes Aufsehen gesorgt.

Herbert Meier erhielt u.a. 1955 den Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen, 1957 den Kunstpreis des Lions Club Basel, den Preis der Schweizerischen Schillerstiftung (1964), den Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis (1964), den Welti-Preis für das Drama (1970), den Solothurner Kunstpreis (1975), den Förderpreis der Gottfried-Keller-Stiftung (1976) und den Schillerpreis der Zürcher Kantonalbank (1997).

Weitere Informationen zu den Übersetzungen von Herbert Meier finden Sie in unserem Special: "Jedes Wort begriffen und durchdacht": Herbert Meier, Übersetzer

 

Umarmungen

Drei Szenen und drei Farcen
1D, 2H
frei zur UA
eine junge Schauspielerin, ein junger Schauspieler, ein Schauspieler mittleren Alters

Szene 1: OHNE TITEL

Nach der Vernissage zeigt der Kunsthändler Garner Interesse an der Videokunst der jungen Chantal. Sein Interesse ist zweideutig. Dennoch lässt Chantal sich auf ihn ein; sie erhofft sich ein Geschäft. Garner verführt sie zu Kuss und Umarmung. Da erkennt sie in ihm ihren Vater, der ihre Mutter im Stich gelassen hat, noch bevor sie selbst auf die Welt gekommen war.


Szene 2: MARER

Vor dem Ausgehen in eine Abendgesellschaft gesteht Marer, ein wohlhabender, körperlich verwachsener Anwalt, seiner Frau Cordula, dass er von Zweifeln besessen sei, sie liebe ihn nicht. Cordula vermag ihn nicht vom Gegenteil zu überzeugen. Er treibt sie in die Verzweiflung und dem Schein nach in die Arme Seebachs, eines jungen Partners in seiner Kanzlei, den er um seinen heilen Körper beneidet.


Szene 3: MORGEN VOR ZWEI JAHREN

Der Psychiater von Burg und seine junge Frau bekommen beim abendlichen Drink den Besuch eines jungen Mannes. Sie halten ihn für einen verwirrten Patienten, denn er behauptet, er komme aus dem „limbischen Sektor“. Beim analytischen Gespräch stellt sich heraus, dass es sich um ihren Sohn handelt, der morgen vor zwei Jahren aus medizinischen Gründen abgetrieben worden ist. Er ist gekommen, um eine zweite Geburt für sich zu erbitten. Von Freude überwältigt, umarmt ihn die junge Mutter trotz des Verbotes, das er bei seinem Erscheinen ausgesprochen hat. Und er löst sich in Luft auf. Da schlägt der Psychiater seiner Frau vor: „Komm, wir machen ihn neu.“


Farce 1: DAS ROTE TUCH

Bubi, sieben Jahre alt (er argumentiert zeitweise wie ein Erwachsener und wird vom Schauspieler mittleren Alters dargestellt) hat eines Tages die Erscheinung eines Stierkämpfers, der sich als sein Vater ausgibt, den er nicht kennt. Dieser hinterlässt ihm ein rotes Tuch und verspricht wiederzukommen, wenn der Geliebte der Mutter weg ist. Bubi weigert sich, Priska, seiner alleinerziehenden Mutter, das Geheimnis des Tuches zu verraten. Er hasst Jan, ihren Geliebten, der kommt, um mit ihr die Nacht zu verbringen. Der Kleine treibt ein böses Spiel mit Jan und Priska, und es glückt ihm, Jan zu vertreiben. Schließlich zückt er sein Federmesserchen gegen die Mutter und umarmt sie verzweifelt. Der Vater ist nicht gekommen.


Farce 2: ARA

Rehmann, ein Hobbyastronom, denkt nachts an Rosemary, die ihn verlassen hat. Da flattert Ara, ein entflogener Papagei, in sein Wohnzimmer. Er quält Rehmann mit angelernten Zitaten und treibt ihn in Selbstanklagen, Rosemary betreffend. Rehmann hat ihr damals ein Kind verweigert, das sie von ihm haben wollte. Ara greift ihn seiner Verweigerung wegen an und beginnt ihn zu foltern. Schließlich tötet Ara ihn. In diesem Augenblick taucht Dr. Hense, der Besitzer des Papageis, auf. Er hat den Vogel zum sprachlichen „Zettelkasten“ seiner intellektuellen Existenz gemacht. Sie will nicht mehr zu ihm zurück und hackt ihn tot. Und gibt sich den Zuschauern als Frau (Rosemary) zu erkennen.


Farce 3: JEDER MENSCH HAT ELTERN

Der gescheiterte Journalist Maurus sieht sich nach einer Psychoanalyse als Opfer des frühen Todes seiner Eltern. Er kommt nach Hause und ist entschlossen, sich umzubringen. Da wird er von einem jungen Paar, seinen toten Eltern, heimgesucht. Er verliebt sich in Esther, seine junge Mutter. Im Augenblick der Umarmung gibt sie sich ihm zu erkennen. Andy, der Vater, versucht ihn von seinem Selbstmord abzuhalten; vergeblich. In seinem verzweifelten Übermut gibt Maurus seinen Eltern vom vergifteten Wein zu trinken. Sie erstarren wie leblos. Er sieht sich als ihr Mörder und trinkt den Rest aus der Karaffe.

Hinweis:
Für dieses Stück können Aufführungsrechte
an Amateurtheater erst nach der Uraufführung vergeben werden.

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