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Aktuelle Premierenberichte

Die Burg der Assassinen
08.12.2023, Aachen, Theater

Lazarus
01.12.2023, Kiel, Theater

Siri und die Eismeerpiraten
05.12.2023, Wien, Theater der Jugend

Euromüll
07.10.2023, Marburg, Hessisches Landestheater

Kopenhagen-Trilogie
02.06.2023, Frankfurt am Main, Städtische Bühnen

Erfolg
24.05.2023, München, Residenztheater

Wann, wenn nicht jetzt?
09.03.2023, Münster, Wolfgang Borchert Theater

Pirsch
29.01.2023, Göttingen, Deutsches Theater

Polar
23.01.2023, Wien, Theater Drachengasse

Brigitte Bordeaux (Musical)
09.12.2022, Memmingen, Landestheater Schwaben


Bild von Philipp LöhleLöhle, Philipp

Geboren 1978 in Ravensburg. Studium der Geschichte, Theater- und Medienwissenschaft und deutschen Literatur in Erlangen und Rom. Erste Theaterstücke entstanden noch während des Studiums. Außerdem journalistische und filmische Arbeiten (Kurzfilme, Dokumentarfilme, Praktika). Für sein Stück Genannt Gospodin wurde der Autor mit dem Förderpreis des Bundesverbandes der Deutschen Industrie ausgezeichnet. 2007 gewann Philipp Löhle den Werkauftrag des Theatertreffen-Stückemarktes, gestiftet von der Bundeszentrale für politische Bildung. Lilly Link oder Schwere Zeiten für die Rev... wurde 2008 mit dem Jurypreis des Heidelberger Stückemarkts ausgezeichnet. Er war mehrfach für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert: 2008 für Genannt Gospodin, 2012 für Das Ding, das mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde, und 2014 für Du (Normen). Alle genannten Stücke sind im Programm des Rowohlt Theater Verlags. Philipp Löhle war Hausautor am Maxim Gorki Theater in Berlin, am Nationaltheater Mannheim und am Staatstheater Mainz. Seit der Spielzeit 2019/20 ist er Hausautor am Staatstheater Nürnberg.

 

Die Unsicherheit der Sachlage

1D, 4H
UA: 01.05.2009, Schauspielhaus Bochum

Jule hat sich von ihm getrennt und seine Freunde Björn und Robert sind ihm auch keine wirkliche Hilfe. So landet Jan C. Schmidt mit seinem Koffer auf der Straße. Aber weil Jan C. Schmidt ein schreibender Mensch ist, versucht er, aus der Not eine Tugend und aus der Unsicherheit seiner Sachlage eine Story zu machen. Als moderner Stadtnomade beobachtet er seine Stadt, erfährt sie am eigenen Leib, wird zu ihrem Kommentator. Und bald kann er Unglaubliches berichten von der Stadt, die sich nicht kennt, der Stadt, die brennt. Aus den einzelnen Vorfällen von alltäglicher Gewalt, Krankheit und Tod fügt sich ein Bild allumfassender Bedrohung. Geht etwa die Gefahr vom Beobachter selbst aus? Nebenbei erklärt uns ein älterer Herr, wie die Wirklichkeit angemessen zu beobachten und aufzuzeichnen ist - und erhöht damit vielleicht nicht die Unsicherheit, mindestens aber die Rätselhaftigkeit der Sachlage.

Philipp Löhles Stück handelt vom Streben nach einer sicheren Welt, das schon an der Unzulänglichkeit ihrer Interpretation scheitert. Wäre die perfekte Überwachung die rettende Alternative zur individuellen Sicht auf die Dinge? Oder enthüllt sich nicht unweigerlich die ebenso komische wie tödliche Welt dem visionären Betrachter?