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"Im weißen Rössl" am Staatstheater Darmstadt
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Drei Uraufführungen von Thomas Arzt
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Premiere: "Wie werde ich reich und glücklich?" am Theater Heilbronn
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Jugendtheaterpreis Baden-Württemberg 2024
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Schauspiel: Monologe am Puls der Zeit
Mit klein besetzten Stücken lässt sich schnell und flexibel auf aktuell...

Nominiert für den Heidelberger Stückemarkt 2024: Arad Dabiri mit "DRUCK!"
Arad Dabiri ist mit seinem Stück DRUCK! für den Autor:innenpreis des...

UA: "Die Königinnen" am Landestheater Linz
Am 10.02.2024 feierte Die Königinnen von Thomas Zaufke (Musik) und Henry...

Junges Theater: Monologe für die Bühne und das Klassenzimmer
Im März stellen wir Monologe vor, die sich thematisch und formal sowohl für...

Oscar-Nominierung für "Das Lehrerzimmer" von Ilker Çatak und Johannes Duncker
Am 10. März 2024 werden zum 96. die Academy Awards verliehen. Das...

"Buddeln" von Clara Leinemann gewinnt Kinder- und Jugenddramatiker:innen Preis
Am 25.02.2024 wurden in Duisburg im Rahmen des Festivals "Kaas & Kappes" die...

"Wonderwomb" von Amir Gudarzi beim Festival Shakespeare is dead
Am 15.2. wurde Wonderwomb von Amir Gudarzi in niederländischer Übersetzung...

Rieke Süßkow beim Theatertreffen 2024
Mit ihrer Inszenierung von Werner Schwabs "Übergewicht unwichtig: unform" ist...


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Bild von Martina MonteliusMontelius, Martina

Martina Montelius, 1975 in Stockholm geboren, ist Dramatikerin und Regisseurin und seit 2011 künstlerische Leiterin des Brunnsgatan Fyra Theaters in Stockholm. 2011 entstand für das Königliche Dramatische Theater in Stockholm, das Dramaten, das Kinderstück Mira erklärt die Welt, für das sie selbst Regie führte. Ihre Inszenierung wurde mit dem Preis für Kinder- und Jugendtheater der schwedischen Theaterkritiker ausgezeichnet. Im Oktober 2016 wurde Einsam und Esmeralda, entstanden für das Bergman-Festival am Dramaten, uraufgeführt.
Montelius verortet ihre Werke in der Tradition des absurden Theaters. In poetischen Sprachspielen thematisiert die Autorin die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Figuren mal mit schwarzem Humor, mal mit plötzlicher Ernsthaftigkeit. 2015 wurde Martina als erste mit dem neugeschaffenen Göthe-Preis ausgezeichnet: "Staffan Göthe ist vielleicht mein einziges Idol. Er lässt mich spüren, dass ich, die ich das Wort so sehr liebe, nicht verrückt bin."

 

Einsam und Esmeralda

(Ensam och Esmeralda)
Ein Stück für Kinder ab 9 Jahren
Deutsch von Dirk H. Fröse
2D, 2H, (mind. 1D, 2H)
UA: 26.08.2016, Dramaten Stockholm
frei zur DSE

Er ist ein blasser Junge dieser Einsam, ohne Freunde, mit zu schmalen Beinen und einem poltrigen, strengen Vater. Einsam soll Speckschwarte essen, damit er endlich kräftig wird. Draußen spielen, wie andere Kinder auch. Papa tut sich schwer mit seinem seltsamen Sohn, der im Kopf immer woanders ist und der ihm das Liebste zerbeult hat, was er besitzt – seinen Kochtopf. Alle andere Liebe ist Papa abhandengekommen und Worte, die etwas bedeuten ebenso. Und wenn Oma nicht wäre, würden beide aus dieser Tristesse wohl niemals aufblicken. Als Oma noch Kind war, haftete ihr von der Arbeit im Fischladen ein gemeiner Gestank an, Freunde hatte sie schon deshalb keine. Die unzähligen Hechtköpfe und Heringsschwänze konnten ihr die Lebensfreude aber nicht nehmen, denn ihre Fantasie katapultierte sie aus dieser trüben Welt. Und so weiß Oma ganz genau, wovon sie spricht, wenn sie ihren Enkel die Augen schließen lässt und mit dem Zirkusmädchen Esmeralda bekanntmacht.
Esmeralda öffnet Einsam das Herz und den Blick, setzt mit ihm zu Höhenflügen und Gedankenreisen an und ungeahnte Fantasien frei. Sie sammelt mit ihm Geschichten und neue Gefühle. Oder ist es vielleicht umgekehrt? Das Träumen wirft bunte Schatten und das Grau im Leben von Vater und Sohn beginnt zu schillern und zu leuchten. In diesem Licht beginnen sie sich zu sehen und zu erkennen. Und Oma kann endlich Adieu sagen – für immer.

Martina Montelius hat ein wunderbar dichtes, poetisches, mal absurd-komisches, mal anrührendes Stück geschrieben, das nicht nur von einer wichtigen Annäherung erzählt, sondern auch von der Kraft von Familie und Fantasie. Sie lässt uns hinter die Strenge des Vaters blicken und die Welt mit Einsams Augen sehen. Montelius' erfrischend weise, energische und von den Härten des Lebens unbeeindruckte Figur der Großmutter weiß die richtigen Töne anzustimmen, um Einsam aus der leidvollen Eintönigkeit zu befreien und zu vermitteln. Sie ist ein großer Glücksgriff und zauberhafter Kniff des Stückes. Die Begegnungen, die Großmutter Einsam ermöglicht, machen ihn wach und mutig. Einsam traut sich, dem Vater etwas entgegenzusetzen und seine Welt zu behaupten. So beginnt Unverhofftes: etwas Gemeinsames.

Hinweis:
Für dieses Stück können Aufführungsrechte
an Amateurtheater erst nach der deutschsprachigen Erstaufführung vergeben werden.