Neu bei FBE: "PIDKID.DE" von Nina Ender

© Martina Strilic

 

Moritz meint, seinem kleinen Bruder Mark alles geben zu müssen: Süßigkeiten, seine Weihnachtsgeschenke, die selbstgeschriebenen Raptexte. Und hat doch immer ein schlechtes Gewissen. Immerhin hat Mark, der sich bloß noch Knochenmark nennt, ihm durch eine Knochenmarkspende das Leben gerettet.
Sophie meint, alles wissen zu müssen. Weist ihren Eltern nur Einsen vor und weiß um die medizinische Odyssee, die sie auf sich genommen haben, um sie gesund zur Welt zu bringen. Und doch weiß sie nicht, ob sie ihren Eltern mehr schuldig ist, ihrem schwerbehinderten Bruder, den "Zellgelumpgeschwisterlein", gegen die sie im Achtzellstadium gewann, oder doch Gott. Bei pidkid.de, einem sozialen Netzwerk für die Kinder der Präimplantationsdiagnostik (PID), lernen sich Moritz und Sophie kennen – eine Freundschaft mit Hindernissen beginnt und ein Battle zwischen den Brüdern. Schuld gegen Verantwortung, Anerkennung gegen Leistung.

Nina Ender, vielfach ausgezeichnete Autorin, erhielt für PIDKID.DE das Projektstipendium des Jugendtheaterpreises Baden-Württemberg 2012. Entstanden ist ein Stück mit einem bemerkenswerten sprachlichen Zugriff auf das brisante Thema der Präimplantationsdiagnostik. Nina Ender gelingt es mit klugem Humor, lebendiger, pulsierender Sprache und schlagfertigen Dialogen die Welt der jungen Erwachsenen aufzuzeigen, die sich - ob "PIDKID" oder "ganz normal" - alle mit den selben Fragen konfrontiert sehen: Genüge ich in dieser Gesellschaft, so wie ich bin? Was macht mich einzigartig? PIDKID.DE wurde im Oktober 2013 am Theater Ulm uraufgeführt - "ein packendes Stück Theater". (Augsburger Allgemeine)

20.02.2014

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PIDKID.DE
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Ender, Nina