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Foto: Bjerg Møller Jonathan
Wenn Mutter in die Küche geht und Kaffee aufsetzt, dann ist es wieder so weit. Er muss Vater ins Schlafzimmer folgen, die Hosen runterlassen und sich auf Schläge gefasst machen. Mit der Hand, mit Kleiderbürsten, Schuhlöffeln, Hundepeitschen. Und ihm danach zur Versöhnung die Hand reichen. Er ist gerade mal 13 Jahre alt, als er von seinen Mitschülern gefürchtet und bewundert wird. Gewalt prägt seinen Alltag. Nachdem er von der Schule verwiesen wird, ist ein Internat seine letzte Hoffnung auf einen Schulabschluss und einen Neuanfang.Doch das Eliteinternat steht unter dem Diktat eines sadistischen Schülerrates, der die Jüngeren unter dem Deckmantel der Erziehung erniedrigt, misshandelt und quält.Gemeinsam mit seinem neuen Zimmergenossen und einzigem Freund Pierre versucht er, der Gewalt mit der Idee des passiven Widerstandes entgegenzutreten.
Der Monolog Auf eigene Faust schildert eindrücklich und unerträglich vom Reiz und der Übermacht des Bösen und davon, wie viel Kraft es braucht, um einen Befreiungsschlag zu wagen. Jan Guillou beschreibt die brutalen Erniedrigungen in erschreckender Emotionslosigkeit, die unmittelbar zuschlägt und berührt. Zugleich geraten die eigenen moralischen Grundsätze immer wieder ins Wanken. Wie wird ein Mensch zum sadistischen Tier? Wie kommt es, dass die anderen nicht eingreifen, sogar wegschauen? Kann man schlussendlich Gewalt nur mit Gewalt begegnen?
30.11.2014
Stücke zu dieser Nachricht:
Auf eigene Faust
Auf eigene Faust
Autoren zu dieser Nachricht:
Haag, Benny
Guillou, Jan