UA: "Hollenstein, ein Heimatbild" von Thomas Arzt

© Nina Grünberger

 

Am 6. März wird Hollenstein, ein Heimatbild von Thomas Arzt am Vorarlberger Landestheater in Bregenz uraufgeführt (Regie: Tobias Wellemeyer).

Die Biografie der Künstlerin Stefanie Hollenstein ist von Widersprüchen geprägt. Auf dem Land in Vorarlberg in einem kunstfernen Milieu aufgewachsen, schafft sie die Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie in München, studiert und betreibt anschließend eine Malschule. Verkleidet als Mann zieht sie im Ersten Weltkrieg an die Front, bis man sie entdeckt. In Wien lebt sie wider alle Konventionen in Partnerschaft mit einer Frau, stellt ihre Werke aus, gewinnt Preise. Sie wird Mitbegründerin der Künstlerinnengruppe „Wiener Frauenkunst“, ist frühes Mitglied der NSDAP, und ab 1938 als Vorsitzende der „Vereinigung Bildender Künstlerinnen der Reichsgaue Ostmark“ Funktionärin unter der nationalsozialistischen Regierung.

Wie soll man mit Werk und Biografie dieser Frau heute umgehen? Mit einer Biografie, die auch von bewundernswerter Stärke zeugt und von einem Willen zum Wagnis, den man jungen Menschen heute gerne als Modell mit auf den Weg geben würde, hätte er Hollenstein nicht so völlig in die Irre geführt?

01.03.2020

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Hollenstein, ein Heimatbild

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Arzt, Thomas