„Sind wir nicht langsam alle irre?“ - Alexander Nerlich inszeniert „Der Sandmann“

 

Am 10. April hatte Alexander Nerlichs Inszenierung „Der Sandmann“ nach E.T.A. Hoffmann am Theater Ingolstadt Premiere. Die Inszenierung ist seitdem als theatrale Zoom-Konferenz zu sehen.

„Nerlichs Projekt (ist) ungemein treffend, erhellend, ein sehr gelungener Kommentar auf unserer derzeitige Situation, zwingend erschaffen mit einem alten Text. (...) Das hat schon eine hypnotische Kraft.“ (Süddeutsche Zeitung)
„Alexander Nerlich gelingt es, Theater und Film nicht zusammenzubringen, sondern bewusst kollidieren zu lassen. (...) Gerade die Bilder, in denen die digitalen Tricks offensichtlich werden, (...) verleihen dieser ‚Sandmann‘-Variante etwas ganz und gar Eigenständiges. Das Theater, dieser ursprüngliche virtuelle Raum, holt sich zurück, was ihm Film und Fernsehen genommen haben.“ (Nachtkritik)
„Was für ein Spiel! (...) Nathanaels Existenz in der selbst gewählten Isolation steht exemplarisch für die Vereinzelung inmitten einer medialen Globalität, überwacht, kontrolliert, preisgegeben durch allzu verschwenderischen Umgang mit Daten. (...) Raffiniert wird hier Hoffmanns schaurige Geschichte ins digitale Zeitalter transofrmiert und stellt dabei nicht nur Fragen nach Realität und Fiktion, Machbarkeit und Maschinenlogik – sondern auch die nach der Menschlichkeit in einer Zukunft mit KI.“ (Donaukurier)

13.04.2021