Hörspiel: "Days of Nothing" von Fabrice Melquiot im MDR

 

Als artist-in-residence trifft der Schriftsteller Rémi an einer Schule auf den 15-jährigen Maximilien. Von Identitätskrisen getrieben, ohne Perspektive und Platz in der Welt, lässt dieser keine Gelegenheit aus, den Schriftsteller zu provozieren. Und hat damit Erfolg - denn mehr und mehr interessiert sich Rémi, der selbst in einer Beziehungs- und Schreibkrise steckt, für den Jugendlichen. Doch plötzlich trifft Rémi nur noch auf eine brachiale Leere, ausgelöst durch Maximiliens unerwarteten Selbstmord. Damit entzieht er sich allen Fragen und lässt Rémi in einem Vakuum zurück, das ihn mehr und mehr in eine Depression zieht, die das Leben des Autors aus dem Gleichgewicht bringt ...

Im Riss zwischen den Lebenswelten der Protagonisten wirft Days of Nothing von Fabrice Melquiot wie beiläufig einen tiefen Blick in die Institution Schule, die der gelebten sozialen Wirklichkeit kaum nachzukommen vermag. Humorvoll und gnadenlos zugleich ziehen sich die Figuren durch ein scharfes Räderwerk der Perspektiven, in dem Lebensmodelle gebrochen und verworfen werden - mit ungewissem Ausgang.

Produktion: MDR Kultur 2023 / Regie: Steffen Moratz / Musik: Ralf Haarmann / Mit: Adrian But, Maleika Dörschmann, Felix Goeser und Gisa Flake

Zu hören in der ARD Audiothek oder ab 29. September im Programm des MDR Kultur.

05.09.2023

Stücke zu dieser Nachricht:
Days of Nothing

Autoren zu dieser Nachricht:
Melquiot, Fabrice