Ein einziges Gedicht: Xavier Durringers "Die Ausgegrenzten" in München

 

 

Mit großem Erfolg feierte Xavier Durringers neuestes Theaterstück Die Ausgegrenzten am 24. November deutschsprachige Erstaufführung an den Münchner Kammerspielen.

"Eigentlich ist Durringers Text ein einziges Gedicht", beschreibt die tz die literarische Qualität des Stücks, "er besteht aus Monologen, die in hohem poetischem Ton über Dreck und Drogen berichten. Und spannend sind, weil sie radikal politisch unkorrekt daherkommen."

Für die präzise strukturierte Inszenierung zeichnet Regisseur Neco Çelik verantwortlich, der "ganz konsequent [...] auf Ghetto-Kitsch und Underdog-Romantik verzichtet. Statt dessen inszeniert er ein streng stilisiertes Kammerspiel, ein Versuchslabor, in dem der Habitus und vor allem die Sprachgesten der Marginalisierten wie der Einheimischen zitiert werden. [...] Aus diesem analytischen Ansatz entsteht eine Entfremdungstragödie mit Momenten flirrender Melancholie, die unabsichtlich weit über die Schein-Problematik Migration hinausweist." (Bayerische Staatszeitung)

Das vom Regisseur entworfene Bild ist durchaus authentisch, findet die FAZ am Beispiel der Rolle des Vaters, gespielt von André Jung: "Wird die Bühne dann beleuchtet, sieht der Zuschauer ihn als Vater in weißem Trainingsanzug, die Fremdheit in Gestalt von schwarzen Augen aufgeschminkt. Sein Monolog wirft authentisches Licht auf ein freiwilliges Migrationsopfer."

Die nächsten Vorstellungen: 20.12., 02., 14., 17., 28. und 30.01., jeweils 20.00 Uhr.

05.12.2007

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Die Ausgegrenzten

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Durringer, Xavier