Bild von Leo LenzLenz, Leo

Leo Lenz wurde am 2. Januar 1878 in Wien geboren und lebte dort bis zu seinem zehnten Lebensjahr. Zunächst zog er mit seinen Eltern für kurze Zeit nach Bautzen in Sachsen. Danach verbrachte er über dreißig Jahre in Dresden, wo er 1896 sein Abitur machte und 1902 an der Technischen Hochschule seine Staatsprüfungen im Maschinenbau ablegte. Doch schon als Student hatte er sich im Stücke schreiben versucht und betätigte sich deshalb nicht lange in dem erlernten Beruf; seine Leidenschaft galt dem Theater. Um 1908 brachte er sein erstes Lustspiel auf die Bühne, das ihm so beachtliche Erfolge bescherte, dass er sich ganz der Schriftstellerei zuwandte. Im Jahre 1922 siedelte er nach Berlin, seiner neuen Wahlheimat, über.

Nach der Zerstörung seines Hauses im Juni 1944 zog Lenz nach Eisenach, wo in Zusammenarbeit mit Waldemar Frank das Libretto zu Nächte in Shanghai entstand. Ende 1948 wurde im Eisenacher Theater sein jüngstes Lustspiel Eine Frau, sie sich lohnt uraufgeführt. Das Erfolgsgeheimnis der Lenz’schen Lustspiele liegt in der Präzision ihres technischen Aufbaus, in der Sauberkeit des Dialogs, in ihrem Witz und Humor, gepaart mit einer Dosis heiterer Lebensphilosophie, die das Publikum durchaus zum Nachdenken anregen soll. Leo Lenz spielte zwischen 1910 und 1950 mit seinen über 40 Lustspielen eine bedeutende Rolle auf den Bühnen zahlreicher deutscher Theater und auch im Ausland.

Er starb am 29. August 1962.

 

Jugendliebe

Lustspiel in drei Akten nach Rudolf Presber
4D, 7H, 1 Kind

Egon von Bieberstein hat seine geliebte alte Husarenuniform noch einmal hervorgeholt, um sie bei einem Ball zu tragen. Hier begegnet er der reichen Witwe Margarete Bodemann, die er dereinst verehrt hat, und sogleich verliebt er sich wieder in sie. Das ändert sich aber, als deren Tochter, Baronin von Treffs, auf den Plan tritt. Er macht ihr sofort Avancen, als er hört, dass sie in Scheidung lebt. Als er aber dann die Enkeltochter Greta erblickt, verliebt sich der alte Gockel sofort in sie.

Aber das Mädchen entscheidet sich für den smarten Amerikaner Tom Parker. Ihre Mutter wendet sich dem Industriellen Boenicke zu, nachdem der verschuldete Ehemann mit einer Abfindung in die Wüste geschickt wurde. So bleibt dem "Husaren" Bieberstein nichts weiter übrig, als sich wieder der Großmama zuzuwenden, die ihm großzügig erlaubt, sich künftig im "Kavaliershaus" ihres umfangreichen Anwesens standesgemäß niederzulassen.