25.04.2024
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Flatow, Curth |
wurde am 9. Januar 1920 in Berlin geboren. Er ist der Sohn des
Humoristen Siegmund Flatow und dessen Ehefrau Alwine, die unter dem
Namen Else Busch als Chansonsängerin bekannt war.
1935 machte Curth Flatow die Mittlere Reife, anschließend begann er
eine Lehre in der Konfektion. Nachdem er 1938 die
Kaufmannsgesellenprüfung abgelegt hatte, wurde er kaufmännischer
Angestellter und begann eine Ausbildung zum Modezeichner. Im Jahr 1943
wurde er zum kriegsbedingten Arbeitsdienst eingezogen.
Nach Kriegsende, im Juni 1945, trat er erstmals mit eigenen Gedichten
in Willi Schaeffers "Kabarett der Komiker" auf. Daraufhin schrieb er
seine erste Kurzrevue, verließ die Modebranche und gründete mit einigen
Kollegen das Kabarett "Die Außenseiter". Er trat im Kabarett der
Komiker und in der Neuen Scala als Conferencier auf. 1946 wurde seine
erste große Revue, "Melodie der Straße", aufgeführt. Ab 1947 entstanden
zahlreiche Cabaret-Revuen, Rundfunksendungen, Drehbücher und
Liedertexte für Kinofilme. 1951 fand die Premiere seines ersten Films
"Wenn Männer schwindeln" statt, dem mehr als 30 weitere Filme folgten.
Seit 1954 war Curth Flatow ständiger Autor für den RIAS
Berlin und schrieb seit 1962 Fernsehspiele und Serien, deren
erfolgreichste bisher "Ich heirate eine Familie" (1983) war. Seit 1990
hat er diverse Fernseh-Galas, u.a. für Peter Alexander, Heinz Rühmann
und Johannes Heesters, verfasst.
Vor allem seine Lustspiele und Komödien machten den Meister exzellenter
Unterhaltungsliteratur bekannt. Seine Theaterstücke gehören zu den
meistgespielten Werken deutschsprachiger Bühnen und wurden in über
zwanzig Ländern aufgeführt.
Curth Flatow wurde unter anderem mit der Drehbuchprämie der
Bundesregierung, der Goldenen Kamera, dem Telestar und dem
Bundesverdienst-kreuz ausgezeichnet. Am 4. Juni 2011 verstarb Curth Flatow im Alter von 91 Jahren.
Ein Vorspiel, das ein Nachspiel hat
2D, 7H, 2 Kinder
UA: 04.10.1968, Hebbel am Ufer (Hebbel Theater) Berlin
Gustav Kühnes Metier ist das Geldschrankknacken, und er betreibt es mit Hingabe und Akribie. Als er eines Nachts mit seinen beiden minderjährigen Söhnen von der "Arbeit" nach Hause kommt und von einem Kommissar in die Zange genommen wird, gelobt er, in den nächsten vierzig Jahren das Schlosserhandwerk nur noch innerhalb der Legalität auszuüben. Soweit das Vorspiel.
Es hat ein Nachspiel. Vater Kühne wird achtzig, die Söhne haben reüssiert, der eine als Gymnasialdirektor, der andere als Großverleger. Zu ihrem Entsetzen beschließt "der kühne Gustav", sich selber zum Geburtstag einen Einbruch in eine "hübsche kleine Bank" zu schenken. Den reputierlich gewordenen Söhnen sträuben sich die Haare. Aber der Verleger hat schließlich eine Idee, wie allen Beteiligten zu ihrem Recht und dem Stück zu einem überraschenden Happy-End zu verhelfen wäre...
Mit Das Geld liegt auf der Bank schrieb Flatow einen der größten Erfolge seiner Laufbahn. Die turbulente Geschichte um den Panzerschrankknacker Gustav Kühne, der nach vierzig Jahren Abstinenz mit seinen inzwischen erwachsenen Söhnen wieder auf Bruchtour geht, wurde seit der Uraufführung am 4. Oktober 1968 im Berliner Hebbel-Theater (allein diese Inszenierung mit Rudolf Platte in der Hauptrolle lief über 500 Mal) weit über 100 Mal neu inszeniert.