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UA: "Raumrauschen" von Matin Soofipour Omam am Staatstheater Karlsruhe
Am 4.10. feiert Raumrauschen seine Uraufführung am Badischen Staatstheater,...

Rückblick: "Mascha K. (Tourist Status)" am Schauspiel Frankfurt
Am 22.09.2023 wurde Anja Hillings neues Stück Mascha K. (Tourist Status) in...

UA: "Euromüll" von Ivana Sokola am Hessischen Landestheater Marburg
Am 7.10. feiert Euromüll von Ivana Sokola Uraufführung am Hessischen...

Neu: "Am Sonnenweg" von Annika Henrich
Am Sonnenweg verbringen Jette und Rudolph ihren Lebensabend schwer verliebt...

UA: "Sie sagen Täubchen, ich sag Taube" von Sina Ahlers
Am 22.9. ist die Uraufführung von Sie sagen Täubchen, ich sag Taube von Sina...

DSE: "Tod eines talentierten Schweins" von Roman Sikora am Theater Magdeburg
Am 6. Oktober hat Tod eines talentierten Schweins von Roman Sikora am Theater...

UA: "Die Zauberflöte" von Ivana Sokola am Theater Hof
Am 23.9. war die Uraufführung von Ivana Sokolas Neufassung der Dialoge von...

FAUST-Nominierung für Ebru Tartıcı Borchers
Ebru Tartıcı Borchers ist für ihre Inszenierung von Maya Arad...

DSE: "Zeit für Freude" von Arne Lygre am Theater Oberhausen
Am 13. Oktober hat Zeit für Freude (aus dem Norwegischen: Hinrich...

Shortlist zum Deutschen Buchpreis mit "Vatermal" von Necati Öziri
Der Roman Vatermal von Necati Öziri wurde für den Deutschen Buchpreis...

Doppelt gemoppelt: Berlin und Bremen zeigen Stücke von Gwendoline Soublin am 23.9.
Gleich zwei Stücke von Gwendoline Soublin, Deutsch von Corinna Popp, feiern...

Österreichischer Musiktheaterpreis für "La Cage aux Folles" Volksoper Wien
Die Produktion von La Cage aux Folles der Volksoper, Wien, inszeniert und...

DSE: "Schlipse" von Anders Duus am Theater Ulm
Am 17.9. feiert Schlipse von Anders Duus, Deutsch von Jana Hallberg, seine...

Hörspiel: "Days of Nothing" von Fabrice Melquiot im MDR
Als artist-in-residence trifft der Schriftsteller Rémi an einer Schule auf...

"Backbeat" (Softley / Jeffreys) am Altonaer Theater in Hamburg
Das Beatles-Musical Backbeat von Iain Softley und Stephen Jeffreys ist nach...


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Offenbach, Jacques

Jacques Offenbach, 1819 in Köln geboren, Cello-Schüler am Pariser Konservatorium, Orchestermusiker an der Opéra Comique, Kapellmeister am Théâtre Français, hat seine Pariser Theaterkarriere als erfolgreicher Theaterleiter und Komponist gekrönt. Mit seinen die "große Welt" und die "ewigen Werte" des zweiten französischen Kaiserreichs frech karikierenden Opéras-bouffes hat er eine Gattung begründet, die überall in Europa Anhänger und Nachahmer fand. Grundlage von Offenbachs Erfolge waren neben seinen mitreissenden, tänzerisch wirbelnden Melodien sicherlich auch sein Gespür für das Burlesk-Komische, für pikante Situationen und zeitgenössische Satire.

Orpheus in der Unterwelt (1858), Offenbachs erstes größeres Werk, offenbart dem Pariser Publikum, dass es in der Antike auch nicht viel anders zugegangen ist, als in der Gegenwart und beleuchtet den Bildungsstoff von einer durchweg heiter-amourösen Seite. Das Pariser Leben (1866) entwickelt ein Thema, das die Operettenwelt noch lange beschäftigen wird: Provinzler in der Metropole, ein unerschöpfliches Heiterkeitsmotiv mit Ewigkeitsanspruch. La Périchole (1868) und "Die Großherzogin von Gerolstein" (1868) parodieren einmal mehr die große Politik auf der kleinen Bühne der seit 1855 bestehenden Offenbach-Bühne "Bouffes-Parisiennes".

Ganz zum Schluss seiner Karriere konnte es selbst ein Jacques Offenbach nicht lassen und wandte sich der Oper zu. Das unvollendet hinterlassene Werk Hoffmanns Erzählungen resümiert ein Offenbachsches Thema, das auch in seinen Operetten zu verfolgen ist, die Entfremdung des modernen Menschen in einer dem Schein verfallenen Welt.

 

Doktor Ox

Phantastische Operette in fünf Akten
von André Müller nach dem Libretto von Philippe Gilles und Arnold Motier
Musik von Jacques Offenbach
Musikalische Bearbeitung: Werner Haentjes
4D, 8H, Chor
Orchesterbesetzung: Fl I, II, III, Ob I, II, Klar I, II, Fg I, II, Hr I, Trp I, II, Pos I, II, Schl, Vl I, II, Va, Vc, Kb
UA der Neufassung: Mai 1980, Staatsoperette Dresden

Die Stadt Quiquendonne ist die Heimat spießbürgerlichen Phlegmas, Dienstmädchen Lotsche die Ausnahme. Da das Phlegma den städtischen Geschäftsgang lähmt, hat Bürgermeister Van Tricasse den berühmten Dr. Ox um Hilfe gebeten. Sein lebensspendendes Gas Oxygen soll die Geschäftswelt beleben.

Ygen, der Diener von Ox, trifft in der Stadt ein. Er und Lotsche verlieben sich. Gleichzeitig erscheint eine Gruppe von Sinti und Roma, angeführt von der schönen Prascovia. Die kurdische Prinzessin will sich an Dr. Ox rächen, da er ihr die Ehe versprochen und sie versetzt hat. Der erklärt, die Heirat sei nur aufgeschoben, nach geglücktem Gas-Versuch werde geheiratet. Doch Ox lügt: Er will die Bürgermeistertochter Suzel heiraten; deren Mitgift könnte seine Forschungen finanzieren.

Nach einem Testdurchlauf an der Familie des Bürgermeisters beginnt auf dem Markt der Großversuch. Prascovia und ihre Begleiter haben sich als Marktleute verkleidet und wollen Dr. Ox entführen. Dieser wird jedoch von seinem Diener Ygen gewarnt und kann in seine Fabrik fliehen. Dort thront er unter der Decke, damit er nicht vom allgemeinen Taumel erfasst wird, den sein Oxygen unter den Bewohnern der Stadt ausgelöst hat. Die Wirkung des Gases ist nämlich enorm, doch durch den hemmungslosen Lebensgenuss geht ganz Quiquendonne bankrott.

Prascovia gelingt es schließlich, Dr. Ox von der Decke herunterzuholen. Aus Rache will sie die gesamte Fabrik in die Luft sprengen, bringt es dann aber doch nicht übers Herz. Das erledigen schließlich die aufgebrachten Bürger von Quiquendonne, doch Ox überlebt. Dass Prascovia sein Lebenswerk nicht zerstören konnte, sieht Dr. Ox als ein Zeichen aufrichtiger Liebe. Sie heiraten, und Lotsche und Diener Ygen geben sich ebenfalls das Ja-Wort.

(Anlässlich der Uraufführung dieser Neufassung schrieb die Akadamie der Künste: „Es wurde dort ein Werk der Bühne zurückgewonnen, das seit hundert Jahren als unspielbar galt und dennoch neben Werke wie Pariser Leben gestellt werden muss.“ Die musikalische Bearbeitung und Instrumentierung des Werkes folgt dem Original-Klavierauszug.)

Die Aufführungsrechte für dieses Werk vertritt Felix Bloch Erben im Auftrag der Edition Meisel GmbH, Berlin.