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Jettchen Gebert

von Walter Kollo
Eine Bilderbuchgeschichte aus dem Berliner Biedermeier nach dem gleichnamigen Roman von Georg Hermann in der Neubearbeitung von Helmut Niessner
Originalfassung: Singspiel in 3 Akten (10 Bilder) von Willi Wolff und Martin Zickel
Musikalische Bearbeitung und Instrumentierung: Gerhard Paul
Musik von Walter Kollo

6D, 8H, 3 Kinder, Chor, Ballett
Orchesterbesetzung: Fl I, II, (Picc), Ob, Klar, Fg, Hr I, II, Trp, Pos I, II, Pk, Schl, Hrf, Cel, Vl I, II, Va, Vc, Kb

UA: 22.12.1928, Theater am Nollendorfplatz, Berlin

Tradition, Konvention und Disziplin herrschen im Haus von Salomon und Riekchen Gebert. Jettchen Gebert, die hier nach dem Tod der Eltern aufwächst, fühlt sich nur von Onkel Jason verstanden, bezeichnenderweise das "schwarze Schaf" der Familie. Durch ihn begegnet Jettchen dem Philosophen und Schriftsteller Dr. Friedrich Kößling. Er stammt aus Braunschweig und ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Nun hat er den brotlosen Weg des Künstlers gewählt und schlägt sich in Berlin als Rezensent für Magazine und Zeitungen durch.
Nach einem traditionellen Sabbat-Festessen gestehen sie einander ihre Zuneigung und bitten Onkel Jason, den Brautwerber bei Salomon zu machen. Voller Zuversicht trennt sich das Paar an diesem Abend.
Aber Jason stößt auf großen Widerstand: Salomon lehnt die Verbindung ab, denn Jettchen ist bereits Vetter Julius Jacoby, einem ehrgeizigen Kaufmann aus der Provinz, versprochen. Ehe Jettchen sich versieht, wird offiziell ihre Verlobung mit Julius bekanntgegeben. Sie fügt sich und heiratet den Vetter, zumal ihr weder Onkel Jason noch Kößling zu Hilfe kommen (können). Doch noch am Tag der Hochzeit gibt es den großen Skandal: die Braut verschwindet nach der Trauung.
Hier endet die albtraumhafte Entwicklung der Liebesgeschichte, denn Jettchen hat die Vorgänge ab dem Sabbat-Essen nur geträumt. Wegen der auch in der Realität zu erwartenden Schwierigkeiten, versichern sich Jettchen und Kößling noch einmal ihrer Liebe. Auch wenn sie sich der Familie Gebert und ihren Tradtionen verpflichtet fühlt, will Jettchen ihr weiteres Leben selbst bestimmen. Sie entscheidet sich für das unsichere Leben mit Kößling und verlässt mit ihm Hand in Hand das Gebertsche Haus.

Jettchen Gebert verbindet Lokalkolorit und Berliner Witz mit nachdenklichen und stillen Momenten; liebevoll-detailliert gestaltete Figuren und Walter Kollos eingängige Melodien lohnen die Wiederentdeckung dieses Werkes.

Die Aufführungsrechte für dieses Werk vertritt Felix Bloch Erben im Auftrag der Edition Meisel GmbH, Berlin.