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Erfolg

von Lion Feuchtwanger
Roman



Erfolg ist Feuchtwangers Hauptwerk der ersten Berliner Jahre, ein mächtiges Prosaepos über die Geschichte des Landes Bayern zwischen 1921 bis 1924. Der Roman erzählt die fiktive Geschichte des kultivierten Münchner Kunsthistorikers Dr. Martin Krüger. Als Direktor der staatlichen Gemäldesammlungen gerät er mit der Politik in Konflikt, da er moderne und umstrittene Kunstwerke anschafft und ausstellt, die angeblich das „gesunde Volksempfinden“ stören. Schließlich wird gegen ihn ein Sittlichkeitsverfahren eingeleitet und vor Gericht bezichtigen ihn gekaufte Zeugen des Meineids, den er mit drei Jahren Zuchthaus büßen soll. Seine Freunde setzen alle Hebel in Bewegung, ihn zu rehabilitieren, darunter Krügers Freundin Johanna Krain, der Schriftsteller Jacques Tüverlin, der Rechtsanwalt und sozialdemokratische Abgeordnete Dr. Siegbert Geyer und der Ingenieur Kaspar Pröckl. Doch ihr Kampf um seine Freilassung scheitert. Erst als ein reicher Amerikaner die bayerische Regierung mit einem üppigen Darlehen milde stimmt, gelingt die Revision des Urteils. Doch es ist zu spät – am Morgen seiner Entlassung liegt Krüger tot in seiner Zelle.

1930 erschienen, zeichnet Erfolg ein kritisches Münchner Gesellschaftspanorama der frühen 20er Jahre und zählt zu den ersten Romanen, die den Charakter der Nazipartei schon in ihrem Anfangsstadium darstellen. Mit besonderer Schärfe seziert Feuchtwanger die kleinbürgerlichen Verhältnisse im nachrevolutionären Bayern. In seinem präzisen Psychogramm der nationalsozialistischen Bewegung und ihres historisch-politischen Umfeldes führt Feuchtwanger den persönlichen Erfolg als Motor des Handelns der Figuren vor.

Die satirische Abhandlung des Hitler-Ludendorff-Putsches von 1923 schürt den Hass der Nazis auf Feuchtwanger. Von anderen Romanen Feuchtwangers unterscheidet er sich vor allem durch die künstlerische Form. „Feuchtwanger war einer der ersten, der im Roman Dokumente veröffentlichte. In ‚Erfolg’ finden Sie Aufstellungen, Zeitungsausschnitte, Verzeichnisse verschiedener Art, die eingebaut sind in den Roman. Während andere Romane von Feuchtwanger eher traditionellen Vorbildern folgten, ging er hier einen ganz neuen Weg.“ (Marcel Reich-Ranicki). Zusammen mit Die Geschwister Oppermann und Exil bilden die drei Werke die Wartesaal-Trilogie, die eindringlich nachzeichnet, wie Aufstieg und Barbarei der Nazis die Zivilgesellschaft konsequent verdrängt.

Hinweis: Es ist jeder Bühne möglich, in Rücksprache mit dem Verlag eine eigene Adaption von den Werken des Autors Lion Feuchtwanger zu erstellen.