von Georg Lichtenegger
2D, 4H
frei zur UA
Triggerwarnung #Altersdiskrimnierung #Sexismus #Diskriminierung
„Nun schauen Sie, kommen Sie, das funktioniert nicht mehr." Was genau an diesem surrealen Ort, in dieser kleinen Gemeinde mit fünf Seelen nicht mehr funktioniert, ist nicht ganz eindeutig. Fakt ist: Der Elektriker muss es richten, der hat das schließlich gelernt. Seine Diagnose: Das System ist überlastet, eine Person zuviel im Ort! Wer soll nun gehen? Nach vielem diskutieren und der scheinbaren Unlösbarkeit des Problems, kommt man auf einen glänzende Idee: Der Elektriker muss weg! Doch wer repariert dann den Schaden am System?
"Ein Bodenständiger der abheben kann", schrieb die Mittelbayerische Zeitung anlässlich der Werkstattinszenierung von Das Gummiboot im Weimarer Gaswerk am 2. November 2012. Georg Lichtenegger gelingt es, Stereotypen schlicht und treffend zu skizzieren, um im nächsten Moment durch komisch-absurde Elemente jede Bodenhaftung aufzugeben. Wie der Elektriker, der im Stück als eigentlicher Drahtzieher fungiert, untersucht Lichtenegger die kaputten Kabel in den menschlichen Beziehungen. Er baut groteske Situationen, in denen die einzelnen Mitglieder der Gruppe darum kämpfen, ihre eigene Existenz im Gesellschaftssystem zu rechtfertigen. Die Regeln und Gebote, die sie in ihrem Mikrokosmos aufstellen, werden ihnen dabei allmählich selbst zum Verhängnis und das Boot gerät ins Wanken.