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Paolo Paoli

von Arthur Adamov

Deutsch von Pierre Aron
3D, 4H

UA: 17.05.1957, Théâtre de la Cité, Lyon
DSE: 14.02.1959, Landestheater, Hannover

Paolo Paoli ist Insektenforscher und verkauft exotische Schmetterlinge, die von Sträflingen der Teufelsinsel gefangen werden. Sein Kunde Florent Hulo-Vasseur, ein reicher Industrieller und sein Konkurrent, hilft Paolis Frau, ein Hutgeschäft aufzumachen und wird ihr Geliebter. Unerwartet kommt der Arbeiter Robert Marpeaux, ein entflohener Sträfling, der von Paoli besonders für den Schmetterlingsfang ausgebeutet wurde, nach Frankreich zurück. Nach seiner Begnadigung findet Marpeaux zunächst Arbeit bei Hulo-Vasseur. Doch bald wird er wieder entlassen und kämpft als Sozialist gegen die das klerikale Netzwerk, das die Geschäfte Paolis unterstützt. Als Marpeaux wegen pazifistischer Agitation ins Gefängnis kommt, ist dies Anlass für Paoli, sein Geld nicht mehr in seine schmutzigen Geschäften zu investieren, sondernd die Bedürftigen zu unterstützen.

Inspiriert von Georg Büchner und Bertolt Brecht verfolgt Arthur Adamov in Paolo Paoli eine realistische Gesellschaftskritik, die als Tragikomödie der "Belle Epoque" den moralischen Untergang des Bürgertums beschreibt, die politischen und ökonomischen Interessen der Kirche verhandelt und dadurch auch den Zusammenhang zwischen Krieg und Geschäft aufzeigt.