Die Physiker
25.03.2023, Kassel, Staatstheater
Linie 912
UA
26.03.2023, Annaberg-Buchholz, Eduard-von-Winterstein-Theater
Der kleine Horrorladen
31.03.2023, Nordhausen, Theater
Die nicht geregnet werden
DE
31.03.2023, Greifswald, Theater Vorpommern
Für mich soll's rote Rosen regnen
06.04.2023, Stendal, Theater der Altmark
Mamselle Nitouche
09.04.2023, Bergkirchen, Hoftheater Bergkirchen
Zugvögel
UA
16.04.2023, München, Schauburg
Johanna ist tot
UA
22.04.2023, Neuss, Rheinisches Landestheater
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![]() | Zeller, Florian | |
© Samuel Kirszenbaum |
Der 1979 in Paris geborene Romancier, Dramatiker und Filmregisseur Florian Zeller ist einer der erfolgreichsten zeitgenössischen Autoren Frankreichs. Bereits 2004 wurde er mit dem "Prix Interallié", dem wichtigsten Literaturpreis Frankreichs ausgezeichnet. Im selben Jahr erschien sein erstes Theaterstück Der Andere in Paris und wurde zu einem Überraschungserfolg. Sowohl seine Komödien als auch die Stücke seiner Familien-Trilogie wurden mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet.
Für die Verfilmung seines Stücks Vater mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle gewann Florian Zeller u. a. einen Oscar für die beste Drehbuch-Adaption, einen César, sowie den Europäischen Filmpreis. Aktuell arbeitet Zeller an der Verfilmung von Der Sohn mit Hugh Jackman. Der Film wird voraussichtlich Ende 2022 in die deutschen Kinos kommen.
(Le Père)
Deutsch von Annette und Paul Bäcker
3D, 3H
UA: 20.09.2012, Théâtre Hébertot Paris
DSE: 28.03.2015, St. Pauli Theater Hamburg
Ein berührendes Stück über einen alten Mann, der an Alzheimer erkrankt ist.
André, achtzig, , Witwer, Vater von zwei Töchtern, merkt, dass sich etwas verändert - es verschwinden Sachen, er versteckt Gegenstände, er fühlt sich bedroht, verfolgt, er verliert die zeitliche und räumliche Orientierung: "Irgendetwas Seltsames passiert. Als hätte ich kleine Löcher. Im Gedächtnis. Kriegt keiner mit. Winzig klein. Mit bloßem Auge nicht zu sehen. Aber ich, ich spüre es ..." Noch lebt er allein in seiner Pariser Wohnung, versucht vor Anne, seiner älteren Tochter, den Eindruck aufrechtzuerhalten, alles sei in Ordnung, wobei es ganz offensichtlich ist, dass er allein nicht mehr zurechtkommen kann. Also organisiert sie für ihn Pflegehilfen, mit denen sich aber dieser stolze und seine Würde behauptende alte Mann ständig zerstreitet.Und nun will sie mit ihrem neuen Lebenspartner nach London gehen. Was tun? Wie vorgehen?
Zeller beantwortet diese Fragen in "Vater" nun nicht in einer chronolgisch linearen, sondern in einer kausalen Abfolge von (an Pinter's "Betroge" erinnernd) 15 raffiniert verschachtelten Szenen - ein Vexierspiel von Wahn und Wirklichkeit, in dem André, mal Maulheld, mal frech und gewitzt, staunend und bangend auf all das ihm nun Befremdliche blickt, seien es die Veränderungen in der Wohnung oder die bei seinen Mitmenschen: Anne, ihr Lebenspartner Pierre, Laura, die hübsche neue Pflegerin, die Krankenschwester und der Pfleger, die ihm wie Spukgestalten in einem Strudel von Verdacht und Verrat erscheinen. Denn Zeller erzählt seine Geschichte konsequent aus der Perspektive des Vaters, des ungläubig Betroffenen, als eine tragische Farce, in die sich der alte Mann immer mehr verheddert, bis er am Ende aufgibt und nach seiner Mutter ruft: "Mama, ich will weg von hier. Ich will, dass man mich hier wegholt. Ich will nach Hause."
Ein theatralisches Spiegelkabinett, überraschend, schräg, beängstigend, aber auch komisch und schrill: ein alter Mann auf der Spurensuche nach sich selbst, gerät in eine Welt, in der seine Biografie und die Beziehungen, die sie mitgebracht hat, nicht mehr gelten, weil diese Welt, in der sie entstanden sind, im Untergehen, im Verlöschen ist.
Werk aus dem Programm des Theaterverlag
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