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Das unvollendete Bildnis

von Agatha Christie
Ein Jahre überspannender Mordfall in zwei Akten, ursprünglich: "Five Litte Pigs"

Michael Raab
4D, 6H

UA: 23.03.1960, Duchess Theatre, London
frei zur DSE

"Das hier ist das Porträt einer Frau, die den Mann, den sie liebte, sterben sieht. Und der Mann, der es malte, wusste nicht, was mit ihm passierte. Doch es ist auf dem Bild, sehen Sie – in den Augen."

Nachdem sie einen Brief aus dem Jenseits erhalten hat, glaubt Carla Crale, dass ihre Mutter, die im Gefängnis starb, zu unrecht für den Mord an ihrem Vater verurteilt wurde. Bei dem leidenschaftlichen Versuch, den Ruf ihrer Mutter wieder herzustellen, überzeugt sie jene, die am Todestag ihres Vaters anwesend waren, zum Tatort zurückzukehren, 15 Jahre in der Zeit "zurück zu gehen" und ihre Version der Geschehnisse zu erzählen. In dieser ungewöhnlichen Interpretation des klassischen Krimis wechselt die Handlung übergangslos von der Vergangenheit in die Gegenwart, und man erfährt, wie gefährlich es ist, sich auf persönliche, über die Jahre verfälschte Aussagen, Vorurteile und die Wahrnehmung zu verlassen. Durch die genaue Betrachtung der Aussagen aller Verdächtigen sowie der diversen Ungereimtheiten dringt das Theaterstück zu einer verstörenden, erschreckenden Wahrheit vor.

Für das Stück adaptierte Agatha Christie ihren Roman "Five Little Pigs", wobei sie nicht nur den Titel in "Go Back For Murder" änderte, sondern auch die Rolle des Hercule Poirot strich. In der Theaterversion wird Poirot’s Funktion von dem jungen Rechtsanwalt Justin Fogg übernommen, dem Sohn des Richters, der im Mordfall von Caroline Crale den Vorsitz hatte.